Ajoie und Biel sind nach wie vor auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer. Die Frage bei Biel nach der krankheitsbedingten Demission von Antti Törmänen: Weiterhin auf die finnische Kultur setzen oder nach sechs Jahren einen Wechsel riskieren?
Am Rande des letzten Stanley Cup-Finalspiels in Las Vegas machte eine interessante Information die Runde: Benoit Groulx sei im Gespräch beim EHC Biel.
Der 55-jährige Franko-Kanadier gehört zwar nicht zur NHL-Prominenz. Aber er ist einer der bekanntesten Hinterbänkler im NHL-Geschäft: Er hat die letzten sieben Jahre Tampas Farmteam Syracuse («Syracuse Crunch») als Cheftrainer geführt. Mit gutem Erfolg: Er übernahm bei seinem Amtsantritt im Herbst 2016 ein Team, das nicht einmal die Playoffs geschafft hatte und führte es im Frühjahr 2017 in den Playoff-Final. Seither gehört Syracuse zu den besten Adressen in der Farmteamliga AHL.
Was Biels Sportchefs Martin Steinegger noch mehr interessiert als die Meriten als «Farmteam-General»: Benoit Grolux hat reichlich Erfahrung im Bereich Ausbildung und im europäischen Hockey. Einige von Biels Titanen sind im Spätherbst ihrer Karriere angelangt. Ein Generationenwechsel ist unerlässlich. Beim anstehenden Generationenwechsel ist ein ein Trainer mit Verständnis für das Wesen und Wirken von talentierten jungen Spielern von Vorteil.
Benoit Groulx hat neun Jahre lang als Assistent und Cheftrainer auf höchstem kanadischen Juniorenniveau in der Quebec Major Junior Hockey League plus zweimal als Assistent bei Kanadas U 18-WM-Team gearbeitet.
Die europäische Hockeykultur hat er elf Jahre lang von 1989 bis 2000 als Spieler in Frankreich kennen gelernt. 1996 und 1997 führte er Brest als Center zum Titel.
Womit auch ersichtlich wird: Als Spieler war er in Nordamerika keine grosse Nummer. 1989 wechselte er direkt aus dem kanadischen Juniorenhockey nach Frankreich.
Ob er nun als Trainer nach Europa zurückkehren wird, ist offen. Ein interessanter Kandidat für Biel ist er auf jeden Fall.