Seit der Saison 2003/04 spielen zehn Teams in der höchsten Schweizer Fussball-Liga, der Super League. In der Challenge League, der einstigen Nationalliga B, sind es aktuell ebenfalls zehn Mannschaften.
Einerseits über eine Aufstockung der Super League von zehn auf zwölf Teams. Die Challenge League soll auch künftig aus zehn Klubs bestehen.
Zum Zweiten wird an der ausserordentlichen Generalversammlung der SFL über einen neuen Modus für die Super League abgestimmt. Der Vorschlag des SFL-Komitees sieht unter anderem Playoffs vor, was im Gegensatz zur Aufstockung auf zwölf Teams umstritten ist.
Die Änderungen, sofern sie angenommen werden, treten in der übernächsten Saison 2023/24 in Kraft.
So soll der neue Modus konkret aussehen:
Über die beiden Themen wird separat abgestimmt. Zuerst geht es um die Aufstockung der Super League. Für diese benötigt es eine Zweidrittelmehrheit, also mindestens 14 Stimmen. Ausserdem wird die Aufstockung erst dann definitiv, wenn später auch der Schweizerische Fussballverband grünes Licht dazu gibt.
Anschliessend erfolgt eine erste Abstimmung zum neuen Modus, nämlich die Frage, ob First Stage und Second Stage eingeführt werden sollen. Entscheidend ist das einfache Mehr, ohne Enthaltungen würden 11 Stimmen reichen.
Über die Einführung der Playoffs wird danach separat abgestimmt. Auch hier gilt: Das einfache Mehr reicht, um die Änderung durchzubringen.
Das Komitee der Swiss Football League hat viele Gespräche mit den Klubs geführt, ehe es seinen Vorschlag präsentierte. Das neunköpfige Gremium wird von Philipp Studhalter präsidiert, dem ehemaligen Präsidenten des FC Luzern. Sein Vizepräsident ist YB-Geschäftsführer Wanja Greuel. Mitglieder sind unter anderem Basel-Präsident David Degen und St.Gallen-Präsident Matthias Hüppi.
Die Aufstockung auf zwölf Teams gilt als unbestritten, das hat das Komitee bei den Gesprächen herausgefunden. Die Playoffs hingegen haben Befürworter wie Gegner. Ancillo Canepa, Präsident vom Meister FC Zürich, postierte sich ebenso als vehementer Gegner wie Christoph Spycher, der Sportchef von YB. Diese beiden Klubs haben sich, wie auch der FC Luzern, ablehnend gegenüber Playoffs geäussert.
Offen ist nun, wie gut es den Kritikern gelungen ist, die Befürworter mit ihren Argumenten zu überzeugen. Da das Komitee seinen Vorschlag basierend auf Wünschen vieler Klubs erarbeitet hat, dürften die Playoffs gute Chancen haben. Andererseits könnte der eine oder andere Klubvertreter bei der Abstimmung doch noch kalte Füsse bekommen – gerade auch deshalb, weil der Widerstand der Fans gross scheint. In den Augen vieler Anhänger sind Playoffs sportlich unfair und eine unnötige Massnahme, um die Spannung künstlich zu erhöhen. Ihr Hauptargument: Meister soll derjenige werden, der über ein ganzes Jahr lang der Beste war, nicht bloss am Ende der Saison.
Am 20. Mai müssen die 20 Klubpräsidenten aus der @News_SFL zeigen, ob es ihnen wirklich um den Fussball geht. Oder ob sie ihn für ein Marketingexperiment opfern wollen. Unser Kommentar (inklusive unserer zwei Modusfavoriten). https://t.co/eXr4dIzQ9o
— zwölf (@zwoelf_mag) May 10, 2022
Unklar ist, was geschieht, wenn die Aufstockung zwar angenommen wird, die Playoffs aber abgelehnt werden. Dann müsste ein neuer Modus-Vorschlag her.
Ich wäre einverstanden, aber nur wenn ganz am Schluss ein Münzwurf entscheidet, ob Absteiger und Meister noch die Plätze tauschen.
— Fatal Error (@_fatalerror_) May 6, 2022
Um 15 Uhr soll die Öffentlichkeit informiert werden. Gut möglich, dass einzelne Entscheide schon vorher bekannt werden – und auch nicht unvorstellbar, dass die Beratungen länger andauern. (ram)
Was für eine Brunz-Idee.
Playoffs: nein