Der Arbeitsrapport von Pep Guardiola, Trainer von Bayern München und «Fussball-Philosoph», könnte auch von einem Akkordarbeiter aus einer Fabrik stammen.
Der Katalane, wie immer im modischen Zwirn gekleidet, lief in der Coachingzone umher wie ein wilder, junger Tiger. Der rechteckige Rasen-Bereich wurde vom 43-Jährigen einer Dauerbelastung unterzogen.
Nah am Mann und am Ball. Pep Guardiola nutzt bislang seine Coaching-Zone voll aus. #FCBMCFC #UCL pic.twitter.com/2SjKrpMZlC
— ZDF Sport (@ZDFsport) 17. September 2014
Auf der Spielerbank darf es sich hingegen Xherdan Shaqiri gemütlich machen. Einmal mehr, wie Kritiker (zurecht) anbringen. In drei Bundesliga-Spielen durfte der 22-Jährige nur einmal auflaufen. Auch zum Auftakt der Champions League darf sich Shaqiri die warme Trainingsjacke anziehen. Obwohl seine (Haupt-)Konkurrenten Franck Ribéry verletzt oder angeschlagen wie Arjen Robben sind.
"Steht auf, wenn ihr Bayern seid", schallt es durchs Rund. #Pep steht ohnehin - und dirigiert seine Jungs. #FCBMCFC pic.twitter.com/RbKuUgLuaw
— FC Bayern München (@FCBayern) 17. September 2014
Warm wird auch Guardiola. Er liefert sich einen «Zweikampf» mit City-Spieler Fernandinho, der in seine Coaching-Zone eindringt respektive hineinrollt.
Der ehemalige Barcelona-Trainer rauft sich danach die glitzernde Glatze, als er einen Ball – welcher zu ihm trudelte – nicht zu Spieler Juan Bernat weiterspielen kann. In der Tat ist dieser Fehlpass höchst ungewöhnlich für den früheren Mittelfeldspieler, der für seine Passsicherheit berühmt war.
Pep ist unzufrieden mit seinem Passspiel: #FCBMCFC #SkyCL #ssnhd pic.twitter.com/EzWEGNHytc
— Sky Sport News HD (@SkySportNewsHD) 17. September 2014
Auch gerne passen würde Xherdan Shaqiri. Während der WM 2014 ist er noch im Mittelpunkt des Interesses. Der Ex-Basler ist Dreh- und Angelpunkt in der Schweizer Nationalmannschaft und führt die Nati mit seinen Toren in den Achtelfinal. Im Freistaat München herrschen aber andere Gesetze. Dort ist «Shaq» nur einer unter vielen Stars.
Für ihn scheint nichts zu gelten...Pep außer Rand und Band und Coaching-Zone pic.twitter.com/tIKMcgqsUj
— Kai Psotta (@KPsotta) 17. September 2014
Offiziell darf nur in Ausnahmefällen der Trainer oder Betreuer die Technische Zone verlassen. Doch Pep Guardiola hält diese UEFA-Regelung während der letzten halben Stunde kaum auf. Mit zahlreichen Gesten «erklärt» er seinen Spielern am Spielfeldrand, was sie auf dem Feld ausführen müss(t)en.
Nach 76 Minuten bringt Guardiola Robben ins Spiel, acht Minuten später folgt mit Claudio Pizzaro der dritte und letzte Wechsel vom Bayern-Trainer. Die Laune von Shaqiri, der normalerweise immer gut aufgelegt ist, scheint dabei auch schon besser gewesen zu sein ...
89. Diving save from Hart to deny Jerome Boateng who tried his luck from distance. Take something special to beat Joe on tonight's form
— Manchester City FC (@MCFC) 17. September 2014
Seinen Trainer scheint es nicht zu kümmern. Als Jerome Boateng in der Schlussminute doch noch ein Tor erzielt, müssen die angestauten Emotionen raus. Heilsbringer Boateng wird zum Dank von Guardiola fast erwürgt.
Xherdan Shaqiri bekommt hingegen beim Auftakt in der Königsklasse keine Gelegenheit, sich von Guardiola «angreifen» zu lassen. Der Schweizer hat sein Sitzfleisch wieder kräftigen können. Genug Power in den Waden hätte Shaqiri eigentlich auch, um spielen zu können.