Ein Punkt gegen Cluj und YB kann europäisch überwintern – trotz Verletzungssorgen
Seit Gruppenphasen zum Europacup gehören, sind die Young Boys nicht die Schweizer Mannschaft, die typischerweise im Frühling in den K.o.-Runden mittut. Nur zweimal war es der Fall. 2010/11 scheiterten sie in den Sechzehntelfinals an Zenit St. Petersburg, 2014/15 ebenfalls in der ersten K.o.-Runde mit 1:3 und 1:4 an Everton.
Seither schieden sie dreimal nach den Gruppenspielen aus - zweimal in der Europa League, einmal in der Champions League. Gegenüber dem FC Basel, der in vielen Jahren zahlreiche beachtenswerte Erfolge im Europacup abgeliefert hat, haben die Berner einiges aufzuholen.
Die grössten Schweizer Europacup-Erfolge im Fussball
In den nationalen Ligen haben YB und Cluj, die Mannschaft aus der zweitgrössten Stadt Rumäniens, miteinander Schritt gehalten. Beide wurden ab 2018 dreimal in Serie Meister. Während YB auch jetzt wieder führt, liegt Cluj nach 12 Spielen als Dritter 6 Punkte hinter Leader FCSB, dem ehemals ruhmreichen Steaua Bukarest.
In den ersten fünf Runden der Gruppenphase war Cluj in der Offensive harmlos. Nach einem anfänglichen 2:0-Sieg bei CSKA Sofia erzielten die Rumänen nur noch ein Tor, nämlich beim 1:1 im unansehnlichen Spiel zuhause gegen YB.
Achillesferse Innenverteidigung
Bleibt Cluj auch in Bern harmlos, werden sich die aktuellen Schwierigkeiten der Young Boys in der Abwehr möglicherweise nicht auswirken. Trainer Gerardo Seoane kann für das entscheidende Spiel in der Hintermannschaft nicht aus dem Vollen schöpfen. Fabian Lustenberger ist verletzt, Ali Camara nach der Tätlichkeit und der Roten Karte im Spiel in Rom gesperrt.
Somit fehlt das Gespann der ersten Wahl in der Innenverteidigung. Es könnte die Achillesferse werden. Jordan Lefort und Nicolas Bürgy oder Cedric Zesiger dürften das Abwehrzentrum bilden. Silvan Hefti und Ulisses Garcia sind auf den Seiten gegeben.
Unter diesen Voraussetzungen dürfte sich Seoane für das in der Super League praktizierte 4-4-2 entscheiden. Die Liste der abwesenden Mittelfeldspieler ist lang. Es fehlen verletzungshalber Vincent Sierro, Marvin Spielmann, Sandro Lauper und möglicherweise auch Christian Fassnacht.
Dennoch kann Seoane eine kompetitive Linie antreten lassen: Miralem Sulejmani, Michel Aebischer, Shooting Star Fabian Rieder und Nicolas Moumi Ngamaleu, dazu als Alternative in der Mitte und links Gianluca Gaudino. Christopher Martins ist nach längerem Ausfall wieder im Aufgebot.
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Für den Zwei-Mann-Sturm kann sich Seoane zwischen Meschack Elia und Felix Mambimbi als Sekundanten von Goalgetter Jean-Pierre Nsame entscheiden. Die Vorzüge des breiten und ausgeglichenen Kaders könnten den Young Boys gerade in dem wichtigen Match zupass kommen. (abu/sda)