Es gab Zeiten beim FC Basel, da hätte man sich rund um einen 3:1-Sieg gegen St. Gallen damit beschäftigt, was in der Offensive alles nicht ganz perfekt lief. Man hätte sich gefragt, warum dieses eine Gegentor sein musste. Und darüber philosophiert, ob Mannschaft und Trainer wirklich perfekt zueinander passen – oder dem Team nicht doch ein neuer Impuls gut bekäme.
Im Februar 2021 verliert der FC Basel in St. Gallen 1:3. Es ist eine diskussionslose Niederlage, ein Auftritt, der einen ratlos zurücklässt. Doch diesmal ist in Basel alles anders, zumindest wenn man der Klubführung zuhört. Massnahmen gegen die Krise? Neue Impulse? Trainer-Diskussion? Warum auch! Der Frust wird zur Gewohnheit.
Am Sonntag ist Präsident Bernhard Burgener zu Gast bei «Blue». Er liefert einen weiteren Beweis ab, wie sehr er in seiner eigenen Welt gefangen ist. Weil der Präsident Zahlen so gerne mag, zunächst eine Übersicht zum FCB-Jahr 2021: Acht Spiele, neun Punkte. Die letzten vier Partien allesamt nicht gewonnen. Dazu das blamable 2:6 im Cup gegen Winterthur. 31 Punkte nach 22 Spielen, das ist sehr viel schlechter als in den letzten drei Saisons zur selben Zeit (39, 40 und 41 Punkte). Die Zahlen verraten, wie schlecht es um den FCB steht.
Dazu kommt, dass ein Trainer an der Seitenlinie steht, der kein fussballerisches Konzept für dieses Team vorweisen kann. Und sich ständig in Floskeln und Ausreden flüchtet. Und einen Sportchef? Gibt es seit den Rücktritten von Marco Streller und später Ruedi Zbinden auch nicht mehr.
«Ich erlebe die Krise wie alle anderen auch», sagt Burgener einmal. Fragt sich bloss, ob er das selbst glaubt. Denn für ihn gibt es keinen Grund, an den Fähigkeiten von Ciriaco Sforza zu zweifeln. «Wichtig ist jetzt erst einmal, die Ruhe zu bewahren. Wir vertrauen unseren Spielern und unserem Trainer.» Auf die Frage, was ihn sicher mache, dass Sforza den Aufschwung schaffe, weiss Burgener allerdings keine konkrete Antwort.
Es ist offensichtlich: Je länger der FCB an Sforza festhält, desto tiefer wird er fallen. Ob ein Trainerwechsel alleine reicht, um den Turnaround zu schaffen, ist die ganz andere Frage. Die Befürchtung ist: Solange sich Präsident Burgener und CEO Roland Heri an ihre Posten klammern, bleibt die FCB-Zukunft trüb.
Schlussfrage an Burgener: Wo steht der FC Basel in einem Jahr? «Ich hoffe, dass wir auch dann vorne mitspielen», sagt er. Ganz so, als wäre Rang 2 mit 19 Punkten Rückstand auf YB ein Grund zur Freude. Gegen den Meister folgt am Mittwoch der nächste FCB-Auftritt.
kriegen und nachgehakt. Aber man könnte Burgi wohl 2h lang dieselbe Frage stellen und nie eine Antwort kriegen.
Er hinterlässt wieder einen erratischen und konfusen Eindruck. Am Anfang dachte man noch, ob es vielleicht der Wahnsinn eines Genies sein könnte.
Je länger je mehr muss man aber konstatieren, dass (zumindest in Bezug auf seine Rolle beim FCB, wahrscheinlich auch sonst) keine Genialität auszumachen ist.