Euphorie oder Ernüchterung? Achtelfinal oder WM-Aus? Die Schweiz trifft heute Abend um 20 Uhr auf Serbien. Es ist das vorweggenommene Endspiel für beide. Eine Niederlage – und der Sturz ins Tal der Tränen ist kaum mehr zu vermeiden.
Das 1:1 im ersten Schweizer WM-Spiel gegen Brasilien löste heftige Diskussionen aus. Ist das Resultat nun gut oder sehr gut? Oder doch nur ordentlich, weil viel Glück dabei war? Und wie viel darf man der Schweiz gegen Serbien wirklich zutrauen? Fest steht: Es ist eine riesige Prüfung für die Schweiz. Sportlich und emotional. Weil es auch ein politisch aufgeladenes Duell ist.
Die Skepsis gegenüber dem Nationalteam ist tief verwurzelt. «Gut gespielt und doch verloren» hat sich in den Köpfen festgebrannt. Doch die Schweizer Nationalspieler denken im Jahr 2018 anders. Sie wissen nicht nur, dass Exploits gegen vermeintlich übermächtige Gegner möglich sind, sondern sie sind auch überzeugt davon, Gegner auf Augenhöhe irgendwie zu bezwingen. Sie scheuen sich auch nicht davor, solche Erfolge von sich zu erwarten.
Die Gefahr dabei ist offensichtlich: Übermut, Arroganz, Selbstüberschätzung – sobald die Tore ausbleiben, kommen solche Vorwürfe.
Man sollte es nicht tun. Denn grosse Ziele sind die Voraussetzung für einen grossen Coup. Und auch die Fakten sprechen für sich. In den letzten 23 Spielen hat die Schweiz ein einziges Mal nach 90 Minuten verloren. Sie hat zu einem Steigerungslauf angesetzt, der noch immer nicht zu Ende ist. Darum ist auch heute Abend Zuversicht angebracht.
Ein Tip hätte ich noch, wenn es mit dem Siegen klappen soll, dann dürft Ihr nicht mehr Rückpässe zum eigenen Torhüter haben, als Schüsse auf des Gegners Tor! 90 Minuten gespielt und drei mal auf des Geners Tor geschossen reichen gegen Serbien nicht um zu Gewinnen!
Ich drücke die Daumen und leide mit!