Ein Blick in die argentinischen Zeitung macht klar, wer für die «Albiceleste» im Achtelfinal gegen die Schweiz den Unterschied ausmachen soll: Natürlich Lionel Messi. Messi hier, Messi da, Messi trallalla. Kein Wunder, der «Floh» hat die «Albiceleste» mit seinen vier Toren quasi im Alleingang durch die Gruppenphase geschossen.
Nur am Rande beschäftigt die «Gauchos», ob Maxi Rodriguez oder Ezequiel Lavezzi den verletzten Kun Agüero als zweiten Messi-Assistent neben Gonzalo Higuain ersetzen soll. Artikel über die Schweiz? Fehlanzeige! Höchstens einen Abschnitt widmen die Blätter dem Achtelfinalgegner aus der Schweiz.
«Auf dem Papier ist die Schweiz eine machbare Aufgabe», schreibt beispielsweise «DP Munial». Typisch sei wie bei allen europäischen Mannschaften die Ordnung und die Disziplin. Und: «Xherdan Shaqiri ist der einzige besorgniserregende Spieler.» Also doch!
«Canchallena» stellt fest, dass die Schweiz ein «multikulturelles Projekt mit einem Plan und viel Talent sei und sicherlich mehr Schaden anrichten könne als die drei bisherigen Gegner Bosnien, Iran und Nigeria. «Mit Shaqiri hat die Schweiz eine gefährliche Waffe. Einen Linksfuss, der über rechts kommt und gerne in die Mitte zieht.»
Die Sportzeitung «Olé» schreibt: «Er ist Linksfuss, klein, wendig und hat den Torriecher! Messi? Nein! Wir sprechen von Shaqiri.»
Das tönt doch schon mal nach Respekt. Allerdings ist den Argentiniern offenbar entgangen, dass Ottmar Hitzfeld Shaqiri beim 3:0 gegen Honduras nicht auf rechts, sondern in der Mitte hinter der einzigen Sturmspitze gebracht hat.
Gaucho-Trainer Alejandro Sabella dürfte dies hingegen nicht entgangen sein. Über Shaqiri und die Schweiz spricht er bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Spiel aber nicht. Das übernimmt Routinier Javier Mascherano: «Er ist grossartig, ihm dürfen wir keinen Raum geben.»