Mit ein wenig Glück, aber dank einer aufopferungsvollen Leistung ringt der FC Sion den Young Boys im Wankdorf einen Punkt ab. Beide Tore zum 1:1 fielen auf Foulpenalty. Mario Balotelli traf zu Sions Führung nach 53 Minuten, Jean-Pierre Nsame glich elf Minuten später aus.
Der Punktgewinn hat für den FC Sion auch einen historischen Wert. Die Walliser sind zwar in Bern - in der Meisterschaft, nicht im Cup - gegen die Young Boys weiterhin seit dem August 1996, als längst noch im alten Wankdorf gespielt wurde, sieglos. Aber mit dem jetzigen Unentschieden beenden sie immerhin eine seit dem März 2016 anhaltende Durststrecke: Sie verloren in Bern zuletzt 13 Meisterschaftsspiele am Stück.
Das Gros der guten Torchancen aus dem Spiel heraus hatten die Berner. Dennoch kamen die Sittener zweimal weiteren Toren sehr nahe. Beim Stand von 0:0 in der ersten Halbzeit schloss Itaitinga einen Konterangriff mit einem Pfostenschuss ab. Und als es 1:1 stand, musste YBs Goalie David von Ballmoos gegen den eingewechselten Filip Stojilkovic mit einer unorthodoxen Kopfball-Abwehr klären.
Den Matchball schlechthin vergab jedoch in der 93. Minute Donat Rrudhani für YB. Der Ex-Aarauer schoss aus einer sehr günstigen Position über das Tor.
Die Berner hatten vor diesem Match in 12 Spielen 28 Tore erzielt (2,33 im Durchschnitt). Ihr Offensivpotential bringen sie jedoch auf unterschiedliche Weise zur Geltung. In vielen Fällen dominieren sie und erzielen zahlreiche Tore. In vereinzelten Fällen - wie beim 2:1 gegen St. Gallen oder beim enttäuschenden 0:0 beim FCZ - bringen sie in der Offensive wenig zustande. Im Match gegen Sion zeigten sie eine Mischform: Sie erspielten sich Chancen für etliche Tore, aber im Abschluss haperte es.
Young Boys - Sion 1:1 (0:0)
27'767 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tore: 53. Balotelli (Penalty) 0:1. 64. Nsame (Penalty) 1:1.
Young Boys: Von Ballmoos; Blum, Lustenberger, Zesiger, Benito (62. Benito); Fassnacht, Sierro (86. Lauper), Rieder, Imeri; Itten (62. Itten) (62. Rrudhani), Nsame (86. Monteiro).
Sion: Lindner; Lavanchy, Schmied, Saintini, Baltazar; Grgic; Itaitinga (78. Halabaku), Poha, Cyprien, Chouaref (92. Bua); Balotelli (71. Stojilkovic).
Bemerkungen: Young Boys ohne Niasse (gesperrt) und Camara (verletzt). Sion ohne Cavaré, Moubandje und Araz (alle verletzt). 25. Pfostenschuss Itaitinga.
Verwarnungen: 23. Saintini, 48. Itten, 64. Schmied, 91. Cyprien. (abu/sda)
Nach einer todlangweiligen ersten und einer umso lebendigeren zweiten Halbzeit siegt der FC Luzern zuhause gegen Lugano 3:1.
Gibt es aus der ersten Halbzeit keine Szene herauszustreichen, kann man vom Geschehen nach der Pause auf beschränktem Platz nicht alles schildern. Am meisten spielte sich jedoch zwischen der 62. und der 69. Minute ab. Just als die Luzerner zu dominieren begonnen hatten, brachte der früh in der Saison von Schaffhausen verpflichtete Uran Bislimi die Tessiner voran – zu dem Zeitpunkt bereits entgegen dem Spielverlauf.
Aber Max Meyer mit einem Handelfmeter und der erneut wirkungsvolle Rechtsverteidiger Mohamed Dräger benötigten für die vollständige Wende nur wenige Minuten. Später stellte Max Meyer den Sieg mit seinem sechsten Saisontor in der Meisterschaft sicher. Luzerns Cheftrainer Mario Frick durfte mit Genugtuung feststellen, dass seine Spieler ein weiteres Mal eine drohende Niederlage abwendeten.
Die Luzerner hatten in den Duellen mit Lugano in der Meisterschaft lange Zeit ihre Mühe. Ab Mai 2021 verloren sie viermal am Stück, danach folgte ein Unentschieden. In der laufenden Saison jedoch haben sie aus den beiden Partien das Maximum von sechs Punkten herausgeholt. Das 3:1 ist auch der erste Luzerner Erfolg nach vier sieglosen Spielen (je zwei Niederlagen und Unentschieden).
Luzern - Lugano 3:1 (0:0)
10'037 Zuschauer. - SR Gianforte.
Tore: 62. Bislimi (Mahou) 0:1. 66. Max Meyer (Penalty) 1:1. 69. Dräger (Jashari) 2:1. 82. Max Meyer (Dorn) 3:1.
Luzern: Müller; Dräger, Simani, Burch, Dorn; Jashari; Abubakar (75. Schürpf), Beloko, Max Meyer (83. Gentner), Chader (93. Klidje); Ardaiz (75. Sorgic).
Lugano: Saipi; Arigoni (75. Bottani), Mai, Daprelà, Valenzuela; Doumbia, Sabbatini (75. Babic); Amoura (57. Mahou), Bislimi (70. Bislimi), Haile-Selassie (57. Steffen); Celar.
Bemerkungen: Luzern ohne Frydek, Kadak und Leny Meyer (alle verletzt). Lugano ohne Mahmoud, Facchinetti, Aliseda und Durrer (alle verletzt). Verwarnungen: 58. Burch, 52. Arigoni, 62. Bislimi, 74. Daprelà, 84. Valenzuela, 93. Mahou.