Fast 54 Minuten mussten sich die 7200 Zuschauer in der Zuger Arena gedulden, bis das erste und einzige Tor fiel. Jubel brandete aber nur im Auswärtssektor auf. In einem Spiel auf Messers Schneide, mit Chancen hüben wie drüben, war es Sven Andrighetto, der nach zuvor acht Assists mit seinem ersten Goal in diesen Playoffs für den Unterschied in Spiel 2 sorgte.
Taking the lead 🥅 💥
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Zuvor lebte die Partie von der Spannung, weil die Chancenauswertung zu wünschen übrig liess, und zwar auf beiden Seiten. Ganz im Gegensatz zum zuvor letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in Zug, das Ende Februar mit einem 7:3-Kantersieg des ZSC geendet hatte.
Diesmal jedoch agierte der EVZ auf Augenhöhe. Die Startphase gehörte zwar klar den Zürchern, die bissig loslegten und die Zuger in deren eigenen Zone früh unter Druck setzten. Insbesondere die Sturmlinie mit Malgin, Andrighetto und Balcers wusste zu gefallen, wirbelte, erspielte sich Chancen, fand aber kein Vorbeikommen an Leonardo Genoni. Der siebenfache Meistergoalie, der zwei Tage zuvor nach vier Gegentoren zum ersten Mal in einem Playoff-Spiel mit dem EVZ ausgewechselt worden war, erwies sich mit 41 Paraden wieder als gewohnt starker Rückhalt.
Auch augenscheinlich: das Unterzahlspiel der Zuger war kein Vergleich zum Boxplay am Ostermontag, als die Lions während einer Fünfminutenstrafe gleich drei Mal reüssierten. Diesmal überstand Zug fünf kleine Strafen schadlos. Durch vermehrt physische Präsenz – so hatte es EVZ-Trainer Dan Tangnes von seinen Spielern gefordert – gelang es dem Heimteam ausserdem, den Qualifikationssieger immer wieder aus dem Tritt zu bringen.
Zur tragischen Figur auf Zuger Seite wurde Marc Michaelis. Der Deutsche vergab im Schlussdrittel gleich zwei Grosschance – beide Male (zum 1:0 und 1:1) verfehlte er das leere Tor. ZSC-Goalie Simon Hrubec feierte mit 35 Paraden seinen zweiten Shutout in diesen Playoffs.
Zug - ZSC Lions 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)
7200 Zuschauer (ausverkauft). - SR Tscherrig/Wiegand, Obwegeser/Cattaneo.
Tor: 54. Andrighetto (Grant) 0:1.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Wingerli; Grant.
Zug: Genoni; Bengtsson, Geisser; Hansson, Stadler; Schlumpf, Gross; Muggli; Simion, Michaelis, Herzog; Martschini, Kovar, Wingerli; Eder, Senteler, Biasca; Allenspach, Leuenberger, Suri; Derungs.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Kukan; Lehtonen, Geering; Trutmann, Marti; Bodenmann, Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Denis Hollenstein; Rohrer, Lammikko, Zehnder; Riedi, Sigrist, Schäppi.
Bemerkungen: Zug ohne Hofmann, O'Neill, Riva (alle verletzt) und Sheen (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Harrington (überzähliger Ausländer). Zug ab 58:59 ohne Torhüter.
Um 00.40 Uhr entscheidet der Lausanne HC in der dritten Verlängerung die zweite Halbfinalpartie gegen Freiburg mit 3:2 zu seinen Gunsten. Jason Fuchs erzielt das Siegtor.
Erst zweimal dauerten Verlängerungen im Schweizer Eishockey länger: einmal 117:43 Minuten (Servette - Bern 2:3 vor fünf Jahren) und einmal 114:06 Minuten (Servette - Lugano 3:2 in der letzten Saison). Zur Geisterstunde zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen gelang Jason Fuchs nach 106 Minuten und 44 Sekunden das Siegtor für Lausanne. Robin Kovacs passte Fuchs den Puck auf den Stock, Fuchs bezwang Goalie Reto Berra (53 Paraden) mittels Direktabnahme.
Smooth play 🤩
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Lausanne siegte verdientermassen. Die Waadtländer taten mehr für die Offensive. Sie kreierten die besseren Torchancen. Der HC Fribourg-Gottéron kam insbesondere dann zu Grosschancen, wenn sich Lausanne Fehler leistete. Lausannes Verteidiger patzten von Zeit zu Zeit. Sie wurden auch über Gebühr belastet: Christian Djoos stand während 51 Minuten auf dem Eis. Auch Andrea Glauser (49:03 Minuten) und Lawrence Pilut (44:25 Minuten) näherten sich der 50-Minuten-Marke an - weil Fabian Heldner früh verletzt ausschied.
Vor der Verlängerung erlebten die 9200 Zuschauer in der Arena in Malley unterschiedliche Sequenzen. Während der ersten 30 Minuten spielte der Lausanne Hockey Club die Freiburger an die Wand. Lausanne führte 1:0 nach dem ersten Abschnitt und 2:0 bis zur 32. Minute. Hochverdient! Dann verhalf ein Stockfoul von Lausannes Back Joel Genazzi dem HC Fribourg-Gottéron zurück ins Spiel. Nach bloss 15 Powerplay-Sekunden verkürzte Marcus Sörensen auf 1:2, vier Minuten später gelang Ryan Gunderson bereits der 2:2-Ausgleich.
Nach dieser umtriebigen Phase mit drei Goals in elf Minuten war Lausannes vorherige Dominanz verschwunden. Und über 70 Minuten lang fiel kein weiteres Goal mehr.
Für die Waadtländer hatten in der regulären Spielzeit Michael Raffl in Unterzahl (zum 1:0) und Jiri Sekac in Überzahl (zum 2:0) getroffen. Lausanne bekundete während der dominanten ersten 30 Minuten Glück und Pech: Glück, weil Raffls Führungstreffer im Prinzip irregulär war, und Pech, weil der LHC aufgrund der Chancen viel deutlicher hätte führen sollen. Raffls 1:0 hätte nicht zählen dürfen, weil der Österreicher nach einem fliegenden Wechsel den Puck übernahm, noch ehe der ausgewechselte Spieler das Eis verlassen hatte. Die Schieds- und Linienrichter übersahen den Wechselfehler jedoch.
Bis zu Spiel 3 am Samstag bleibt beiden Teams ein zusätzlicher Ruhetag. Nach fast 107 Minuten am Mittwoch und je zwei Partien über Ostern kommt der zusätzliche spielfreie Tag beiden Teams gewiss gelegen.
Lausanne - Fribourg-Gottéron 3:2 (1:0, 1:2, 0:0, 1:0) n.V.
9600 Zuschauer (ausverkauft). - SR Lemelin/Hebeisen, Steenstra/Stalder.
Tore: 11. Raffl (Djoos/Unterzahltor!) 1:0. 25. Sekac (Powerplaytor) 2:0. 32. Sörensen (Gunderson/Powerplaytor) 2:1. 36. Gunderson (Sörensen) 2:2. 107. (106:44) Fuchs (Kovacs) 3:2.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lausanne, 7mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Suomela; Sörensen.
Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Kovacs; Bozon, Jäger, Raffl; Kenins, Holdener, Pedretti; Hügli.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Dufner, Borgman; Seiler, Streule; Sutter; Sörensen, Wallmark, Mottet; Bertschy, De la Rose, DiDomenico; Sprunger, Schmid, Bykow; Marchon, Walser, Jörg; Etter.
Bemerkungen: Lausanne ohne Bougro, Marti, Perrenoud (alle verletzt), Almond (gesperrt), Haapala und Salomäki (beide überzählige Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Diaz, Emmerton (beide verletzt) und Grégoire (überzähliger Ausländer). (abu/sda)