Mathilde Gremaud springt über die chinesische Mauer.Bild: keystone
Die Freiburgerin Mathilde Gremaud gewinnt Gold im Slopestyle. Die Freestyle-Skierin besitzt damit einen kompletten olympischen Medaillensatz: 2018 in Pyeongchang gewann die 22-Jährige in dieser Disziplin Silber, nun in Peking eroberte sie bereits Bronze im Big Air.
15.02.2022, 03:5815.02.2022, 04:48
Als Zwölfte hatte es Mathilde Gremaud gestern gerade noch so in den Final geschafft. Dort packte sie nach einem verpatzten 1. Run im zweiten Durchgang ihren Gold-Lauf aus. Gremaud holte 86,56 Punkte – womit sie am Ende um 0,33 Punkte vor Gu Ailing lag.
Das Podest: Gu, Gremaud und Sildaru (von links).Bild: keystone
Der chinesische Superstar hatte die Big-Air-Konkurrenz für sich entschieden. Bronze ging mit viereinhalb Punkten Rückstand an Kelly Sildaru aus Estland.
«Das ist nochmals ein riesiges Geschenk», freute sich Gremaud im SRF-Interview. «Ich freue mich mega.»
Nach Bronze darf sich Gremaud nun Gold umhängen.Bild: keystone
2018 bei der olympischen Slopestyle-Premiere hatte Gremaud die Silbermedaille hinter Landsfrau Sarah Höfflin gewonnen. Diese strauchelte gestern in der Qualifikation. Gremaud war damit die einzige Schweizerin im Final der besten 12.
Starke Reaktion auf Fehlstart
Der Final hatte für Gremaud alles andere als ideal begonnen. Im ersten Lauf öffnete sich nach dem ersten Rail bei der Landung die Bindung, worauf Gremaud stürzte. Von diesem Malheur liess sie sich aber nicht aus dem Konzept bringen. Im zweiten von drei Versuchen glückte der Freiburgerin ein nahezu perfekter Run, auch wenn sie beim letzten Kicker nicht ihren schwierigsten Sprung zeigte. An ihrer Marke biss sich in der Folge die Konkurrenz die Zähne aus.
Der Run, der Gremaud 86,56 Punkte einbringt.Video: SRF
Dass sie nach der mässigen Qualifikation gleich Gold gewinnen konnte, sei «schon etwas verrückt», meinte Gremaud im SRF-Interview. «Aber bei mir ist das oft so, dass es mir erst nicht läuft und dann geht es trotzdem auf. Ich dachte mir: Hoffentlich fühle ich mich heute gut – und das war so.»
Das Interview nach dem Olympiasieg.Video: SRF
Viertes Gold für die Schweiz
Gestern habe sie sich leer gefühlt, verriet sie, «ich musste eine halbe Stunde lang weinen.» Ihre Coaches hätten ihr aber gut zugeredet. «Sie waren so lieb. Es tat mir richtig gut, ich konnte danach neu starten und heute mit Spass antreten. Das ist das Wichtigste.»
Klassischer Fehlstart: Der Sturz im 1. Run.Video: SRF
Für die Schweiz ist es die neunte Medaille dieser Olympischen Winterspiele. Gremaud ist die vierte Olympiasiegerin und die erste, die nicht aus der Disziplin Ski alpin stammt. Vor ihr triumphierten Beat Feuz in der Abfahrt, Lara Gut-Behrami im Super-G und Marco Odermatt im Riesenslalom. (ram/sda)
Mathilde Gremauds grösste Erfolge
Olympia-Gold 2022 (SS)
Olympia-Silber 2018 (SS)
Olympia-Bronze 2022 (BA)
WM-Silber 2021 (SS)
2x Gold X-Games Aspen (BA)
2x Silber X-Games Aspen (1 BA/1 SS)
6 Weltcup-Siege (5 BA/1 SS)
12 Weltcup-Podestplätze (6 BA/6 SS)
(BA = Big Air, SS = Slopestyle)
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