Wenn Marco Streller gestern Abend zu später Stunde das Testländerspiel zwischen Spanien und Costa Rica geschaut hätte, wäre es ihm ziemlich sicher kalt den Rücken hinunter gelaufen. Wie einst der Basler im Nati-Trikot in St.Gallen wurde Gerard Piqué bei seiner Einwechslung beim 2:1-Sieg in Léon von den eigenen Fans lautstark ausgebuht und ausgepfiffen.
Grund für den Liebesentzug: Piqués Seitenhieb gegen Real Madrid bei Barças Triple-Feier. Am letzten Sonntag hatte Piqué eine kurze Ansprache vor den Fans im Camp Nou gehalten und dabei auch Kevin Roldan gedankt. Dieser war der DJ bei Cristiano Ronaldos berühmt-kontroverser Geburtstagsfeier, die der Portugiese just nach der schmachvollen 0:4-Pleite im Derby bei Atlético Madrid abgehalten hatte. Der Anfang vom Ende von Reals Titelträumen.
Piqués Provokation ist im Lager der Madridistas natürlich nicht gut angekommen und der Barcelona-Verteidiger hat beim Länderspiel die Quittung erhalten – obwohl Leon rund drei Stunden von Madrid entfernt liegt. Nationaltrainer Vicente del Bosque findet die Pfiffe übrigens überhaupt nicht lustig: «Wer einen Nationalspieler auspfeift, pfeift die ganze Nationalmannschaft aus», findet er. (pre)
Die Schweizer Nati steht nach einer tollen Vorrunde an der WM 2006 in Deutschland im Achtelfinal. Keinen einzigen Gegentreffer mussten die Eidgenossen ihren Gegnern bisher zugestehen und qualifizieren sich – nach einem 0:0 gegen Frankreich, einem 2:0 gegen Togo im Hexenkessel von Dortmund und einem 2:0 gegen Südkorea, in dem Philippe Senderos bei seinem 1:0 eine blutige Stirn einfing – sensationell als Gruppenerster für die Runde der besten 16.