Seit Anfang Woche trifft sich der Sportausschuss der Young Boys zum regelmässigen Austausch, erste Kontakte mit potenziellen Trainer-Kandidaten sind geknüpft. Der zuweilen penible Auftritt beim 0:1 in den Europa-League-Playoffs gegen die aserbaidschanische Mannschaft von Karabach Agdam am Donnerstag hat die Trainersuche zwar nicht beschleunigt. Aber er hat die Kommission im Glauben, mit Uli Fortes interimistischem Nachfolger Harald Gämperle auf dem richtigen Weg zu sein, wohl auch nicht bestärkt. Sportchef Fredy Bickel hat Gämperle kein Ultimatum gestellt. Er sagte nach der Niederlage nur: «Harry wird am Sonntag sicher noch Trainer sein.»
Bickel wirkte ähnlich niedergeschlagen wie die Akteure. Seine Aussage, an der Körpersprache sehe man, dass der Glaube an sich selber fehle, hätte man auch auf den Manager umwälzen können. Den Saisonstart – von den ersten neun Pflichtspielen gewann YB nur zwei und beide erst nach der «Ära Forte» (3:1 gegen Thun, 2:1 im Cup in Kriens) – haben sie sich in Bern definitiv anders vorgestellt.
«Es würde sehr gut tun, einmal ein Spiel mit drei, vier Toren Unterschied zu gewinnen. Das hätte es zum Beispiel in Kriens gebraucht», so Bickel. In Sitten wird Gämperle im Hinblick auf das Auswärtsspiel vom kommenden Donnerstag einige Spieler schonen. Das noch mögliche Weiterkommen in Baku stellt der Ostschweizer über sein Interesse, mit einem Sieg in Sion Werbung in eigener Sache betreiben zu können.
Von teils hausgemachten Problemen à la bernoise ist Basels Trainer Urs Fischer bislang komplett verschont geblieben. Das 2:2 in den Champions-League-Playoffs gegen Maccabi war nach zuvor acht Siegen in Serie seit Saisonstart zwar so etwas wie ein erster kleiner Rückschlag.
Davon wird sich der FCB angesichts seiner mentalen Frische und der guten Resultate aber kaum aus dem Konzept bringen lassen. Der Fokus gilt der heutigen Partie in Lugano. Fischer gab aber zu, dass man das Rückspiel gegen Maccabi nicht aus dem Hinterkopf bringe. (si/qae)