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«Die Chance, dass ich heute Nacht etwas betrunken bin, ist gross»

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Bild: AP/AP
Australian-Open-Sieger

«Die Chance, dass ich heute Nacht etwas betrunken bin, ist gross»

Stanislas Wawrinka bodigt die angeschlagene Weltnummer 1 Rafael Nadal in vier Sätzen (6:3, 6:2, 3:6 und 6:3) . Ein Match mit Hochs und Tiefs, Spannung und Dramatik. Überzeugen kann der Romand auch beim Siegerinterview.
26.01.2014, 14:0526.01.2014, 18:21
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«Alles!», dies ist die Antwort von Stanislas Wawrinka auf die Frage, was ihm der Australian Open-Titel bedeute. «Letztes Jahr habe ich geweint, heute habe ich ein Grand Slam-Titel. Ich werde mich Morgen früh kneifen müssen, ob ich das Ganze nicht geträumt habe», erzählt ein sichtlich bewegter Wawrinka kurz nach der Partie. «Ich muss allen Freunden, meinen Trainern und meinem Manager danken. Auch das Publikum hat mich in den letzten zwei Wochen grossartig unterstützt. Man sieht sich in 12 Monaten wieder.» 

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Kurzinterview mit Stanislas Wawrinka
Haben Sie schon von Roger Federer gehört?
Stanislas Wawrinka: 
Er ist ein grossartiger Spieler und ein grossartiger Freund, denn er will immer das Beste für mich. Ich habe noch nicht mit vielen Menschen gesprochen, aber meine Frau, meine Tochter, meine Schwester und Roger haben mich angerufen. Ich weiss, dass er wirklich, wirklich glücklich ist für mich.
Was ist für Sie die grössere Überraschung: ein Grand-Slam-Turnier gewonnen zu haben oder neu die Nummer 3 der Welt zu sein?
Beides. Aber gewonnen zu haben, noch etwas mehr, denn man kann auch die Nummer 3 werden, ohne ein grosses Turnier gewonnen zu haben. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich realisiere, was ich erreicht habe. Aber ich habe Djokovic und Nadal geschlagen, also denke ich, dass ich diesen Sieg verdient habe.

Werden Sie immer noch zum Davis Cup nach Novi Sad reisen?
Natürlich. Vielleicht ist Ihnen das nicht ganz klar, aber der Davis Cup ist wirklich wichtig für mich. Es ist eine grosse Ehre, für mein Land zu spielen. Ich weiss noch nicht genau, wie ich da hinkomme und ob ich diese Nacht überlebe, aber ich werde da sein. (lacht)


Planen Sie eine grosse Feier heute Nacht?
Ich weiss es nicht genau. Ich werde sicher mit meinem Team und meiner Familie feiern. Vielleicht einfach im Hotel. Schauen wir mal, wie viel Zeit ihr noch von mir beansprucht. Die Chance, dass ich heute Nacht etwas betrunken bin, ist gross, aber wir werden sehen. (si)

«Es tut mir leid für Rafa» 

Natürlich vergass Wawrinka im Moment seines grössten Triumphs auch die Erwähnung seines Gegners nicht: «Es tut mir leid für Rafa, ich hoffe seine Rückenverletzung ist nicht allzu gravierend. Er ist ein grosser Champion, und ein grosser Freund von mir»

Doch heute hätte wahrscheinlich auch ein übers ganze Match gesunder Spanier nicht gereicht, den Schweizer zu stoppen. Zu gut war er in den ersten beiden Sätzen. Und trotz verlorenem dritten Satz war er gegen einen angeschlagenen, aber immer noch gefährlichen Gegner in der Lage, seine Schwäche gnadenlos auszunutzen. 

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Der Dank an die Familie

Obwohl Wawrinka den Moment auf jeden Fall in vollen Zügen geniesst, freut er sich auch sehr auf seine Rückkehr in die Schweiz: «Ich danke meiner schönen Frau und meiner Tochter. In zwei Tagen werde ich wieder zu Hause sein.» Wawrinka hat ja schon schmunzelnd vor einigen Tagen erzählt, dass seine Tochter eine Niederlage ihres Papas will, um ihn schneller bei sich zu Hause zu haben.

Jetzt hat die Tochter von Wawrinka einen Grand-Slam-Sieger als Papa. Wahrscheinlich werden in Zukunft die Phasen, in der Papa nicht zu Hause ist, länger werden. Zum Leidwesen von Tochter Alexia, zum Glück für alle Tennisfans.

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50-facher Gewinn 

Gefreut haben dürfte den Triumph des 28-Jährigen auch einige Glücksritter: Wer zu Beginn des Turniers alles auf Stanislas Wawrinka gesetzt hat, darf sich für seinen Glauben wohl auch finanziell fürstlich entlöhnen lassen. Die Wettquote stand bei den verschiedenen Wettanbietern nämlich durchschnittlich bei 1:50. Selbst Wawrinka hätte wahrscheinlich nicht viel auf sich selber gesetzt. Doch heute hat er es allen Skeptikern und vor allem sich selber gezeigt, dass er ein Champion ist. 

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