Frank kommt in der welschen Profimannschaft die Leaderrolle zu. Der Luzerner verpasste zuletzt an der Tour de Suisse den Gesamtsieg bloss um 33 Sekunden. Nun strebt der 27-Jährige an der Frankreich-Rundfahrt eine Top-10-Platzierung in der Gesamtwertung an. Letztmals gelang dies einem Schweizer vor 15 Jahren, als Alex Zülle Zweiter hinter Lance Armstrong wurde. Frank nimmt erst zum zweiten Mal an der Tour de France teil. Ob der Rolle des Teamleaders und dem damit verbundenen Druck ist ihm nicht bange: «Damit werde ich schon zurechtkommen.»
Frank wird in den Bergen unterstützt vom Walliser Sébastien Reichenbach, zuletzt Gesamt-14. der Dauphiné-Rundfahrt, und vom Berner Marcel Wyss. Dieser hatte auf der Schlussetappe der Tour de Suisse nach Saas-Fee seine Helferkünste eindrücklich unter Beweis gestellt. Routinier Martin Elmiger, der frischgebackene Schweizer Strassenmeister, sowie Tour-Debütant Reto Hollenstein sind als Helfer in der Fläche vorgesehen.
Der 33-Jährige ist der Schweizer, der die wohl grössten Chancen auf einen Etappensieg besitzt. Albasini ist ein starker Allrounder und Puncher, der heuer in der Tour de Romandie gleich drei Etappensiege feierte. Letztes Jahr in Lyon verpasste er als Zweiter seinen ersten Tageserfolg an der Tour nur knapp. Seine Vorfreude auf seine sechste Tour de France ist gross, denn «ich bin wirklich gut in Form und bereit für die drei Wochen. Es gibt einige Etappen, wo ich oder ein anderer Fahrer des Teams etwas versuchen werden.»
Der mit Abstand erfolgreichste Schweizer Fahrer der Gegenwart nimmt bereits zum neunten Mal an der Tour teil. Allerdings findet zum Auftakt kein Prolog statt, weshalb weitere Tage im Leadertrikot eher unwahrscheinlich sind. Für Cancellara am interessantesten scheint die fünfte Etappe von Ypres nach Arenberg zu sein. Diese ist zwar nur 155 km lang, sie ähnelt jedoch mit neun Pavé-Sektoren von insgesamt knapp 16 km Länge einer «Light-Version» des Frühjahr-Klassikers Paris-Roubaix. Wie Cancellara steht auch sein treuer Helfer Gregory Rast (4. Teilnahme) im Aufgebot des amerikanischen Trek-Teams. (ram/si)
Der 27-jährige Luzerner wird sich auch bei seiner vierten Tour-Teilnahme in Folge ganz in der Rolle des Helfers wiederfinden. Das BMC-Team setzt ganz auf den Amerikaner Tejay van Garderen, der sich im Gesamten so weit vorne wie möglich platzieren soll. Obwohl ohne grosse persönliche Ambitionen am Start, hofft Schär dennoch, dass es ihm besser läuft als im Vorjahr. «Das lief doch sehr enttäuschend. Wegen eines Sturzes und der dabei ausgekugelten Schulter musste ich schon nach der achten Etappe aufgeben.»