2012 duellierten sich Federer und Murray in Wimbledon um den Titel – mit dem besseren Ende für Federer.Bild: Getty Images Europe
Roger Federer muss auf dem Weg zu seinem achten Wimbledon-Titel heute Publikumsliebling Andy Murray ausschalten. Keine einfache Aufgabe. Das sehen auch die grossen Tennis-Experten so.
10.07.2015, 10:2710.07.2015, 10:59
Bevor wir die Tennis-Experten zu Wort kommen lassen, zunächst ein Blick in die Statistiken.
bild: Twitter/@wimbledon
Roger Federer führt im Head-to-Head gegen Andy Murray zwar 12:11 und er hat die letzten drei Begegnungen allesamt für sich entschieden. Doch Murray hat erst zu Beginn dieses Jahres wieder zu seiner alten Form zurückgefunden. Eine Rückenoperation warf ihn weit zurück. So kam es auch, dass der Schotte beim letzten Duell im vergangenen Herbst bei den World Tour Finals in London beim 0:6, 1:6 gegen Federer teilweise vorgeführt wurde.
Die Duelle seit dem Wimbledon-Final 2012bild: Wikipedia
Doch Murray hat sich in dieser Saison kontinuierlich gesteigert und unmittelbar vor Wimbledon – während Federer in Halle triumphierte – das Vorbereitungsturnier im Queen's Club für sich entschieden. Auf dem Weg in den Halbfinal hat Murray im Gegensatz zu Federer (ein Satz) bereits zwei Sätze abgeben müssen: Gegen Andreas Seppi in der 3. Runde und gegen Ivo Karlovic im Achtelfinal. Dementsprechend ausgeruhter geht der Schweizer in die Partie.
So lange standen die vier Halbfinalisten bislang auf dem Platz.bild: twitter/@wimbledon
Aber genug der Zahlen, jetzt gehört die Bühne den Experten …
Heinz Günthardt (SRF)
«Es wird spannend zu sehen sein, wie die ersten Minuten verlaufen. Ob Federer die Punkte sofort kurz halten will. Denn im Offensivspiel hat er klare Vorteile. Oder ob er versucht, Murray zu zeigen, dass er auch lange Ballwechsel mitgehen kann. Es war selten so offen.»
John McEnroe (BBC)
«Es wird ein unglaubliches Match. Ich hätte nicht gedacht, dass Roger noch ein weiteres Grand-Slam-Turnier gewinnen kann. Aber jedes Mal wenn ich ihn spielen sehe, denke ich: ‹Natürlich hat er noch eine Chance.› Aber Murray und Djokovic nacheinander zu schlagen, wird sehr schwierig für Roger. Deshalb habe ich schon zu Beginn des Turniers auf Murray als Wimbledon-Champion getippt.»
Tim Henman (BBC)
«Andy muss aggressiv spielen, Roger wird sich nicht selber schlagen. Viel wird vom Aufschlag abhängen. Derjenige, der dort Vorteile hat, wird den Rhythmus diktieren. Es wird spannend, aber ich habe Andy noch nie so gut spielen sehen. Er hat hier 2013 den Titel gewonnen und ich glaube, er kann es wieder tun.»
Viel wird von Murrays 2. Aufschlag abhängen
Wo Murray mit dem Zweiten hinserviert.bild: bbc
Der Unterschied beim zweiten Aufschlag.bild: twitter
Mats Wilander (Eurosport)
«Ich glaube, die Partie wird über die volle Distanz gehen. Was den Unterschied ausmachen könnte, ist das Publikum. Wenn Andy den Funken aufnehmen kann, wird er nochmals einen Gang höher schalten können. Wenn er aber rauskommt und zu passiv spielt, glaube ich, dass Federer leicht zu favorisieren ist.»
Andy Roddick (BBC)
«Wichtig für beide wird sein, einen guten Start hinzulegen. Wie aggressiv Federer zu Beginn auftritt, das wird den Unterschied ausmachen. Er muss die richtige Balance finden. Zuletzt hat er es zwischendurch fast ein wenig übertrieben. Auf einen Sieger kann ich mich nicht festlegen, dafür sind die beiden zu nahe beieinander.»
Brad Gilbert (ESPN)
«Ich glaube, Andy ist leicht zu favorisieren. Er hat in den letzten vier Monaten unglaublich gespielt. Roger ist für sein Alter unglaublich fit. Er ist unglaublich effizient und hat wenig Energie verbraucht. Es wird ein knappes Match werden.»
Federer erster Aufschlag ist bislang unglaublich konstant und präzis.bild: bbc
Barry Cowan (Sky)
«Ich glaube, die Chancen stehen 51:49 für Murray. An ihr letztes Duell bei den ATP World Tour Finals wird sich Roger bestimmt gerne erinnern. Andy will es natürlich vergessen, aber er ist ein komplett anderer Spieler als damals.»
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