Weniger synchron geht nicht – zwei Russen auf Goldkurs, aber einer bleibt auf dem Brett
Aleksandr Dobroskok und Gleb Galperin greifen an der WM 2007 in Melbourne nach der Goldmedaille. Drei von sechs Sprüngen vom 3-Meter-Brett sind absolviert, die beiden Russen führen im Synchron-Wettkampf.
Doch was sie im vierten Durchgang zeigen, ist alles andere als synchron. Einer der beiden erinnert viel mehr an einen Prahlhans in der Badi, der schon seit einer halben Stunde auf dem Sprungbrett steht und ankündigt, «jetzt aber wirklich gleich» einen Salto zu zeigen. Während Galperin den geplanten Sprung zeigt, hüpft Dobroskok zwar zunächst nach oben. Doch anstatt zu springen, landet er wieder auf dem Brett.
Null Punkte. Die Medaille ist futsch, das russische Duo wird vom ersten auf den letzten Platz durchgereicht. Da spielt es gar keine Rolle mehr, dass sich die Szene – so unglaublich das scheinen mag – im sechsten und letzten Durchgang wiederholt. Wieder zeigt sich Dobroskok akut wasserscheu und bleibt wie angewurzelt stehen. Möglicherweise hat ihn ein halbstündiger Stromausfall in der Halle, zwischen dem dritten und vierten Durchgang, aus dem Konzept gebracht.
Das Drama in Bildern
Ein Schrecken, aber nicht das Ende der Medaillenträume für Galperin
Eine Woche später holen Galperin/Dobroskok beim Sychnronspringen vom 10-Meter-Turm immerhin WM-Silber. Und trotzdem ist Aleksandr Dobroskok unglücklich: Gleb Galperin hat ihn ausgetauscht, die Medaille holt er mit Aleksandrs Bruder Dmitriy Dobroskok.
Galperin trat gelöst zu diesem Wettkampf an. Tags zuvor hatte er – um ganz auf Nummer sicher zu gehen – auf sämtliche Dobrokoks verzichtet und solo WM-Gold im Turmspringen gewonnen.
