Der Chef der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA), Selim Idriss, ist entlassen worden. Das gaben führende Vertreter des Obersten Militärrates der Rebellen am Sonntagabend in einem im Internet veröffentlichten Video bekannt.
Als Begründung wurden «die Schwierigkeiten der syrischen Revolution» genannt. Die Entscheidung sei am Sonntag im Militärrat einstimmig getroffen worden. Idriss werde durch Abdel al-Ilah al-Baschir ersetzt.
Umgeben von anderen Militärratsmitgliedern sagt Oberst Kassem Saadeddin in dem Video, innerhalb des Generalstabs der FSA habe in den vergangenen Monaten eine «Lähmung» geherrscht. Es bestehe die Notwendigkeit einer «Umstrukturierung».
Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Rebellenkreisen erfuhr, wurde dem im Dezember 2012 zum FSA-Chef ernannten Idriss eine «schlechte Verteilung der Waffen» an die Rebellenkämpfer vorgeworfen. Er habe zudem die Kämpfe vernachlässigt und sei «weit von den Sorgen der Aufständischen entfernt» gewesen.
Die FSA war aus dem bewaffneten Aufstand gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad entstanden. Die vor drei Jahren begonnene Rebellion entwickelte sich zu einem Bürgerkrieg, in dessen Verlauf nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit März 2011 mehr als 140'000 Menschen getötet wurden.
Eine politische Lösung blieb bislang aus. Erst am Samstag endete die zweite Gesprächsrunde zwischen Syriens Regierung und der Opposition in Genf ohne Ergebnis. (rey/sda)