US-Vizepräsident Joe Biden hat der prowestlichen Führung in der Ukraine bei einem Besuch in Kiew am Dienstag demonstrativ den Rücken gestärkt. Die USA wollten dem Land dabei helfen, unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden.
«Wir wollen Ihr Partner und Freund sein», sagte Biden im Parlament der Hauptstadt Kiew. Moskau hatte nach dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch die Gaspreise deutlich erhöht. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Gas in Richtung Westen.
Biden forderte die Führung in Kiew zugleich auf, stärker das «Krebsgeschwür der Korruption» zu bekämpfen. Der US-Vizepräsident betonte, die für den 25. Mai geplante Präsidentenwahl sei die wichtigste Abstimmung in der Geschichte der Ex-Sowjetrepublik.
Biden traf sich in Kiew mit Übergangspräsident Alexander Turtschinow und Regierungschef Arseni Jazenjuk sowie mit Parlamentariern aus allen Regionen des Landes. Dabei rief er prowestliche und prorussische Kräfte zur nationalen Einheit und zur gemeinsamen Arbeit an einer neuen Verfassung auf, welche die Interessen aller Ukrainer berücksichtigt.
Auf der Pressekonferenz versprach Jazenjuk, gegen die Korruption in seinem Land vorzugehen. Die Ukraine wisse, dass andernfalls kein Geld bekommen werde. Gleichzeitig warf Jazenjuk Russland den Einsatz von Spezialeinheiten im Osten des Landes vor. Damit wolle die Regierung in Moskau die Präsidentenwahl scheitern lassen. (rar/sda)