Der amtierende Generalstaatsanwalt der Ukraine erhebt schwere Vorwürfe gegen den abgesetzten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Mit einem der Mafia ähnlichen System habe Janukowitsch den ukrainischen Staat um bis zu 100 Milliarden Dollar betrogen, sagte Oleg Machnitski. Seit seinem Amtsantritt 2010 habe Janukowitsch ein Korruptionsnetz verantwortet, das viele Ebenen des Staates durchdrungen habe.
Der während der Entmachtung Janukowitschs zum Generalstaatsanwalt ernannte Machnitski weilt zurzeit in London. Dort hatte er mit Vertretern Grossbritanniens und der USA darüber beraten, wie unterschlagenes Staatsvermögen in die Ukraine zurückgeführt werden kann.
Dem ukrainischen Chefankläger Machnitski zufolge gelangte Geld teilweise auch nach Westeuropa. Allein 32 Milliarden Dollar hätten Janukowitsch und seine Helfer in Lastwagen über die Grenze nach Russland geschafft. «Dieses Geld fliesst nun in die Finanzierung der Separatisten im Osten der Ukraine.» Er räumte ein, dass der Betrag noch nicht genau beziffert werden kann. (tvr/sda/reu)