Im Ukraine-Konflikt haben die prorussischen Aufständischen eine Waffenruhe vorerst ausgeschlossen. Es fehle an Fluchtkorridoren für die Zivilbevölkerung in den Regionen Donezk und Lugansk, sagte Separatistenanführer Andrej Purgin der russischen Tageszeitung «Komsomolskaja Prawda». Zudem müsse die Regierung zunächst über das Schicksal von 400 «vermissten» Kämpfern informieren. «Sie werden als Geiseln gehalten. (...) Präsident Petro Poroschenko sollte vor das Haager Kriegsverbrechertribunal», forderte er unversöhnlich.
Purgin sprach sich für mehr Teams der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ostukraine aus. «Wir brauchen etwa 400 Beobachter, davon sollten 150 aus Russland stammen.» In der Vergangenheit hatten die Aufständischen mehrere OSZE-Beobachter entführt. Eine Erhöhung der Anzahl Personen vor Ort werde derzeit geprüft, sagte Michael Bociurkiw, Sprecher der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine, am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Kiew. Entweder würde die Zahl der Personen vor Ort von derzeit rund 300 auf 500 erhöht oder die Dauer des Einsatzes werde verlängert. Separatistenanführer Igor Gurkin («Strelkow») sagte, die militanten Gruppen wollten im Kampf gegen Regierungseinheiten nun eine «Berufsarmee» gründen. Angehörige der «Volkswehr» sollten bis zu umgerechnet 600 Franken Monatssold erhalten. (dwi/sda/dpa/reu)