Trotz einer vereinbarten Waffenruhe haben sich das ukrainische Militär und die prorussischen Separatisten in der Ostukraine erneut stark unter Feuer genommen. Im Konfliktgebiet habe es innerhalb von 24 Stunden rund 50 Verstösse gegen die Kampfpause gegeben. Dies teilte die Militärführung in Kiew am Freitag mit. Auch die Aufständischen warfen den Regierungstruppen Dutzende Angriffe vor.
Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bestätigten, dass sie am Donnerstag mehrfache Artilleriesalven in der Separatistenhochburg Donezk gehört hätten. Bei Beschuss sei eine Frau getötet worden, teilte der Stadtrat mit.
Nach dem Rückzug der ukrainischen Soldaten aus dem Verkehrsknotenpunkt Debalzewo kündigten die Separatisten an, sie seien zu einem Gefangenenaustausch in den kommenden Tagen bereit.
Zur Versorgung der notleidenden Menschen unter anderem in Debalzewo schickte Russland erneut einen seiner umstrittenen Konvois mit Hilfsgütern ins Konfliktgebiet. Nach Angaben des Zivilschutzes überquerten 30 Lastwagen mit insgesamt rund 200 Tonnen Hilfsmitteln die Grenze. Frühere Lastwagenkolonnen waren deutlich grösser. Die Ukraine kritisiert die Lieferungen als Verletzung ihrer Souveränität und befürchtet, dass Russland den Separatisten Waffen liefern könnte. (whr/sda/dpa)