Der Bund will die eidgenössische Jagdverordnung anpassen, damit «unter bestimmten Voraussetzungen» Wölfe schneller abgeschossen werden können. Jungwölfe sollen dann ins Visier genommen werden, wenn sie sich «wiederholt innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von Siedlungen aufhalten und zu wenig Scheu zeigen», teilte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit. Es erarbeitet im Auftrag von Bundesrätin Doris Leuthard die Änderungen der Jagdverordnung.
WWF und Pro Natura sind enttäuscht, dass der Bund mit der Revision der Jagdverordnung Jungwölfe ins Visier nimmt. Die geplanten Änderungen «schiessen übers Ziel hinaus», heisst es in einer Mitteilung. «Obwohl nur eine einzige – weitgehend unauffällige – Wolfsfamilie in der Schweiz lebt, nimmt Bundesrätin Doris Leuthard jetzt schon die Jungwölfe ins Visier», schreiben Pro Natura und der WWF Schweiz in einer gemeinsamen Mitteilung.
«Wer bei einem landesweiten Gesamtbestand von gerade mal 25 Wölfen so drastische und unpopuläre Massnahmen plant, folgt der Polemik und Panikmache von ein paar Wenigen.» Auf der Strecke bleibe eine moderne Biodiversitätspolitik, «die unter Management mehr versteht als den Griff nach dem Gewehr». (whr/sda)