Wegen zweier Tweets ihrer Landsfrau Hope Solo müssen an Olympia weitere US-Sportler Buhrufe ertragen. Die Äusserungen der US-Torhüterin über Zika sind in Brasilien nicht gut angekommen. Der Unmut der Zuschauer hat nun auch zwei Beachvolleyballerinnen erreicht:
Beach Volleyball: Crowd taunts U.S. players with 'Zika' jeers https://t.co/YEvq1K8hA9 pic.twitter.com/3FfO3AxOw6
— Reuters Top News (@Reuters) 7. August 2016
Angefangen hatte alles mit diesen beiden Bildern:
If anyone in the village forgets to pack repellent, come and see me...#DeptOfDefense #zikaproof pic.twitter.com/x8RdUV6M7c
— Hope Solo (@hopesolo) 22. Juli 2016
Not sharing this!!! Get your own! #zikaproof #RoadToRio pic.twitter.com/y3d8hnuEjk
— Hope Solo (@hopesolo) 22. Juli 2016
Den beiden Beiträgen auf Twitter zufolge, welche Solo im Juli abgesetzt hatte, bestand ein Grossteil der Olympiavorbereitungen für die US-Amerikanerin darin, sich über das Zika-Virus zu informieren. Für ihre Warnungen vor dem Virus in den sozialen Medien musste Solo bei ihren Auftritten in Brasilien büssen.
Beim Auftaktspiel der US-Nationalelf hatte sie Sprechchöre und Buhrufe ertragen müssen. So wurde gesungen, als sie einen Ball festhielt: «Ole, ole, Ole, Zika, Zika.» Auch im zweiten Spiel gegen Frankreich gab es am Samstagabend in Belo Horizonte immer wieder «Zika»-Sprechchöre bei Ballkontakten der 35-Jährigen. Bei einem Abschlag schallte es «Ziiiikaaa» durch das Stadion.
Die gleiche ungemütliche Erfahrung haben laut der Nachrichtenagentur Reuters nun auch die Beachvolleyballerinnen Lauren Fendrick und Brooke Sweat machen müssen. Demnach wurden sie bei ihrem Spiel gegen die beiden Polinen Monika Brzostek und Kinga Kolosinska an der Copacabana ausgebuht, jeder ihrer Services wurde von «Zika»-Rufen begleitet.
Allerdings hatte sich weder Sweat noch Fendrick warnend über das Virus geäussert. Im Gegenteil: Fendrick sagte vergangene Woche in einem Interview mit einem US-Sender, die Wasserqualität und Zika seien für das Duo «kein Thema».
Fussballerin Hope Solo, die das Ganze ins Rollen brachte, hatte zunächst wegen des Virus einen Verzicht auf Olympia in Betracht gezogen. Sie hatte dies damit begründet, dass sie eine Familie gründen wolle. Das Virus kann Schädelfehlbildungen bei Babys auslösen. Doch wegen ihrer Tweets schürte sie aus Sicht vieler Brasilianer unnötige Angst, zumal es derzeit nur wenige Moskitos und kaum neue Zika-Fälle gibt. (kad)