21.03.2024, 04:5421.03.2024, 15:07
Seit sechs Jahren wird am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag gefeiert. Weltweit sollen heute Veranstaltungen, Initiativen und Kampagnen das öffentliche Bewusstsein für Trisomie 21 fördern. Das Datum ist dabei nicht zufällig gewählt. Menschen mit dem Down-Syndrom haben das 21. Chromosom in dreifacher Ausführung – daher der 21. Tag im dritten Monat März.
Down-Syndrom
Das Down-Syndrom ist eine genetisch bedingte, nicht vererbbare Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass in den Zellen des Trägers 47 statt 46 Chromosomen vorhanden sind. Das 21. Paar trägt ein zusätzliches Chromosom, weshalb das Down-Syndrom auch Trisomie 21 genannt wird. Es ist heute die häufigste Ursache für geistige Behinderungen. Schätzungen zufolge leben in der Schweiz rund 5000 Betroffene, weltweit sind es über fünf Millionen.
Eine Kampagne hat dieses Jahr im Vorfeld des Tages ganz besonders für Aufmerksamkeit gesorgt. In ihrem Zentrum steht ein Video der italienischen Organisation «CoorDown»:
Das Video spricht das Phänomen der sogenannten «selbsterfüllenden Prophezeiung» an. Die kanadische Schauspielerin und Moderatorin Madison Tevlin, die selbst das Down-Syndrom hat, zeigt anhand einiger Beispiele auf, warum die Gesellschaft Menschen mit Behinderung mehr zutrauen sollten – anstatt zu versuchen, sie zu behüten. «Assume that I can, so maybe I will», so die Botschaft der Kampagne – zu Deutsch: «Geh davon aus, dass ich kann, und vielleicht werde ich es tun.»
Botschaft trifft Nagel auf den Kopf
Das Video ist auch den Schweizer Trisomie-21-Organisationen bekannt. «Die Botschaft ist genau diejenige, die wir der Öffentlichkeit stets gerne vermitteln», sagt Rahel Beusch von «insieme 21» auf Anfrage.
Menschen mit Downsyndrom haben ein feines Gespür dafür, was das Gegenüber von ihnen denkt. Wenn man sie einfach für «behindert» hält, so werden sie das für einen sein. Behandelt man sie als gleichwertig, so werden sie viele mit ihrem Können überraschen. Mit Förderung und Unterstützung sowie der Überzeugung, dass sie etwas erreichen können, ist die Chance sehr gross, dass sie es auch tun.
Rahel Beusch, Organisation «insieme 21»
Besonders lustig sei auch der zweite Teil der Botschaft. Dieser sorge vermutlich vor allem bei Leuten, die einen regelmässigen Umgang mit Menschen mit Down-Syndrom pflegen, für ein Schmunzeln. Denn: «Menschen mit Trisomie 21 sind sehr willensstark, manchmal auch im Nicht-Wollen», so Beusch.
Engagement auch in der Schweiz
Auch in der Schweiz nutzen verschiedene Organisationen den 21. März, um auf Trisomie 21 aufmerksam zu machen. «insieme21», «Avventuno» und «ART21» haben zum Beispiel eine gemeinsame Plakataktion im «Do-it-yourself»-Stil lanciert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dabei ein Foto einreichen und dieses wird mit dem Posterlayout und dem diesjährigen Slogan «Wir entscheiden mit!» versehen. Dann können sie es wieder herunterladen, selbst ausdrucken und aufhängen. Die kostengünstige Idee zu dieser Kampagne stamme aus den Niederlanden und werde in der Schweiz seit 2007 ebenfalls so umgesetzt, heisst es auf «tri21.ch».
Ein Poster für den Welt-Down-Syndrom-Tag. Bild: tri21
Zusätzlich dazu finden laut Rahel Beusch heute Verteilaktionen in allen Regionen der Deutschschweiz statt. Dabei werden Kärtchen mit einem Spendenaufruf und von Lindt gesponserte Schokoladen-Herzen verteilt.
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«This girl is on fire!» – das Leben mit Down-Syndrom
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Madeline Stuart – das Model mit dem Down-Syndrom
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quelle: x02844 / andrew kelly
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Die Gesellschaft sollte aufhören diese wertvollen Mitmenschen zu behindern....