Wirtschaft
International

Ratingagentur Fitch stuft Frankreich wegen Staatsverschuldung herab

Ratingagentur Fitch stuft Frankreich wegen Staatsverschuldung herab

01.05.2023, 11:0901.05.2023, 11:09
Mehr «Wirtschaft»

Die Ratingagentur Fitch hat Frankreich aufgrund hoher Staatsverschuldung in ihrer Bewertung herabgestuft. «Die Finanzkennzahlen sind schwächer als bei Mitbewerbern», teilte Fitch am Freitag mit und setzte Frankreich von der Bewertung AA um eine Stufe auf AA- herab.

Die Ratingagentur beurteilte den Ausblick für das Land dennoch als stabil. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire erklärte der Nachrichtenagentur AFP, Frankreich werde Strukturreformen durchsetzen.

Ein politischer Patt und zum Teil gewalttätige soziale Bewegungen stellten ein Risiko für die Reformpläne von Präsident Emmanuel Macron dar, erklärte die Ratingagentur Fitch. Sie warnte, dass «geringere Wachstumsaussichten und eine geschwächte Wettbewerbsfähigkeit» zu einer weiteren Herabstufung führen könnten.

Macron hat ungeachtet massiven Widerstands seine Rentenreform durchgesetzt, die unter anderem eine Anhebung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre vorsieht. Der Präsident verweist darauf, dass die Änderungen notwendig sind, damit das Rentensystem überlebensfähig bleibt.

Unverständnis für Herabstufung

Finanzminister Le Maire erklärte, Fitchs «pessimistische» Bewertung unterschätze die Konsequenzen der Reformen. Er bekräftigte die «vollkommene Entschlossenheit» der Regierung, das Staatsdefizit und die Verschuldung zu senken.

«Ich glaube, die Fakten sprechen gegen die Einstufung durch Fitch. Wir können Strukturreformen umsetzen und werden das auch weiter für das Land tun», sagte Le Maire am Rande des EU-Finanzministertreffens in Stockholm der Nachrichtenagentur AFP.

«Wir haben eine ganze Reihe von Reformen vor uns, die die Umwandlung des französischen Wirtschaftsmodells beschleunigen werden», erklärte Le Maire und verwies in diesem Zusammenhang auf einen Gesetzentwurf für «Grüne Industrien», der in wenigen Tagen vorgelegt werden soll. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
In der EU-«Arena» mag niemand mehr die SVP-Parolen hören
In der SRF-«Arena» ist SVP-Nationalrat Franz Grüter aus Teflon. Fakten zum EU-Vertragspaket prallen an ihm ab. Damit gewinnt die SVP das Narrativ und den Abend. Auch wenn Grüter den Frauen in der Runde rhetorisch deutlich unterliegt.

Aufstände in den USA. Krieg in Gaza. Krieg in der Ukraine. Krieg im Sudan. Krieg in Myanmar. Und jetzt auch noch Krieg in Iran? In der Nacht auf Freitag hat Israel einen Grossangriff auf nukleare und militärische Ziele im Iran gestartet. In der Nacht auf Samstag fuhr Iran Gegenangriffe.

Zur Story