Der Ausbau von Solarstrom ist auf einem Rekordhoch. Er fiel 2020 gegenüber dem Vorjahr um 30 bis 39 Prozent höher aus.
Dieser jährliche Zubau soll in den nächsten Jahren um den Faktor drei bis vier gesteigert werden, wie Swissolar am Donnerstag in einer Mitteilung schrieb. Der Branchenverband präsentierte an einer Tagung in Bern die neuesten Zahlen gemäss einer Schätzung aufgrund von bisher verfügbaren Zahlen. Die Statistik Sonnenenergie 2020 wird demnach voraussichtlich am 13. Juli 2021 veröffentlicht.
Laut Mitteilung hat sich die Ökobilanz der Photovoltaik in den letzten zehn Jahren verbessert. Der CO2-Ausstoss über den ganzen Lebenszyklus einer Anlage sei halbiert worden, sie liefere während ihrer Lebensdauer 15 bis 20 Mal mehr Energie, als ihre Herstellung brauche.
Bis 2050 sollen aus Sicht von Swissolar jährlich 45 Terawattstunden (TWh) aus Solarstrom stammen, denn Photovoltaik verfüge über das «weitaus grösste Potenzial zur Stromerzeugung in der Schweiz». Die Energieperspektiven 2050+ des Bundesrats rechne derweil mit jährlich 34 TWh Solarstromproduktion bis 2050. In der Politik bewegt sich zwar einiges mindestens in die richtige Richtung, doch es brauche noch mehr Anstrengungen.
Prioritär ist für Swissolar die Nutzung kleiner und mittelgrosser Dächer. Solche Anlagen von unter 150 Quadratmetern auf Dächern von Ein- und Mehrfamilienhäusern würden fast die Hälfte des einfach erschliessbaren Solarpotenzials bergen. Es sei deshalb prioritär, dass insbesondere für diese Anlagen Investitionssicherheit geschaffen werde. Ein probates Mittel dazu sei ein minimaler Rückliefertarif von 10 Rp/kWh.
Auch die Winterproduktion soll angekurbelt werden, denn alpine Solaranlagen hätten eine deutlich höhere Winterproduktion als solche im Mittelland. Zudem berge Photovoltaik wirtschaftlich und sozial Chancen.
An der 19. Photovoltaik-Tagung im Kursaal Bern nehmen am Donnerstag und Freitag unter anderen Fachleute aus Verwaltung, Elektrizitätswirtschaft und Solarbranche teil. (sda)