Wirtschaft
Schweiz

Erste Stadler-Daten von Hackern veröffentlicht

Erste Stadler-Daten von Hackern veröffentlicht

Im Fall des Hackerangriffs auf Stadler Rail sind neue Details bekannt geworden. Die Erpresser verlangen viel Geld, der Zugbauer will aber nicht zahlen.
29.05.2020, 16:1730.05.2020, 14:57
Mehr «Wirtschaft»
Peter Spuhler kauft der deutschen RAG-Stiftung einen Teil ihrer Stadler Rail-Aktien ab und baut sein Engagement beim Zughersteller damit noch weiter aus. (Archivbild)
Der CEO von Stadler Rail, Peter Spuhler, gibt der Erpressung und Lösegeldforderung von sechs Millionen Dollar nicht nach.Bild: KEYSTONE

Beim Anfang Mai bekannt geworden Angriff wurden Dokumente gestohlen, die nun teilweise im Internet veröffentlicht wurden. Wie die Tamedia-Zeitungen als erstes online berichteten, zeigen Bilder auf einem anonymen Twitterprofil Filenamen von verschiedenen Stadler-Dokumenten, teils älteren Datums.

Bei den veröffentlichten Dokumenten handle es sich «um vertrauliche Dokumente und Daten, die mittels krimineller Machenschaften von Stadler gestohlen wurden», bestätigte Unternehmenssprecher Petrosino auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Laut dem Absender des Tweets ist eine weitere Veröffentlichung von Daten geplant, sollte Stadler nicht auf die Forderungen der Täter eingehen. Die Hacker wollen Stadler zur Zahlung von 6 Millionen Dollar in Form von Bitcoins drängen. Stadler sei aber weder jetzt noch zu einem früheren Zeitpunkt bereit gewesen, Zahlungen an die Erpresser zu leisten und habe keine Verhandlungen mit den Erpressern aufgenommen, sagte Petrosino.

Strafrechtliche Schritte

Stadler habe strafrechtliche Schritte eingeleitet und kooperiere mit den zuständigen Behörden, so Petrosino weiter. «Die Veröffentlichung und die Nutzung dieser Daten sind illegal, unterstützen die kriminelle Täterschaft und fördern die stetige Zunahme von weiteren Cyberangriffen jeglicher Art.»

Interne Überwachungsdienste von Stadler haben den Angriff Anfang Mai festgestellt. Damals hiess es, man habe umgehend Sicherheitsmassnahmen eingeleitet und unter anderem externe Spezialisten beigezogen.

«Unsere Backup-Daten waren von Anfang an vollständig und funktionsfähig», sagte Petrosino. Die Weiterführung der Produktion und der Service-Dienstleistungen seien aber jederzeit gewährleistet gewesen. (sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sieben eindrückliche Hacker-Attacken
1 / 10
Sieben eindrückliche Hacker-Attacken
2014 wurden private Fotos – vor allem Nacktbilder – von über 100 Prominenten im Netz veröffentlicht, die von Apples Online-Speicher iCloud gestohlen wurden. Auch Jennifer Lawrence war davon betroffen.
quelle: jordan strauss/invision/ap/invision / jordan strauss
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Hacker übernimmt die Kontrolle über selbstfahrendes Auto
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Upsidupsiwiederda
29.05.2020 20:43registriert März 2020
Gute Reaktion von Stadler
800
Melden
Zum Kommentar
10
Das grosse Bangen um die Inflation – wie hoch werden die Zinsen danach sein?
Das Rätseln über die Inflation bewegt Aktien, Zinsen, den Franken. Eine UBS-Studie sagt, was nach dem Sieg über die Inflation kommt.

Die Woche begann mit einer Warnung. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wollte den Zentralbanken zeigen, dass ihre Leitzinserhöhungen noch nicht ihre volle Wirkung entfaltet haben. Denn die Haushalte seien bisher durch festverzinsliche Hypotheken geschützt gewesen. Irgendwann aber würden diese Festhypotheken ablaufen, sodass die hohen Zinsen plötzlich und unerwartet stark durchschlagen und sogar zu Zahlungsausfällen und zu «finanzieller Instabilität» führen können.

Zur Story