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Sonntagsnews: US-Abschiebe-Behörde ICE hat bisher 3 Schweizer verhaftet

epa12476014 People protest against the arrival of United States Immigration and Customs Enforcement (ICE) and other federal agencies at the entrance of the U.S. Coast Guard Station in Alameda, Califor ...
Die Migrationsbehörde ICE ist in den USA umstritten.Bild: keystone

Trumps Abschiebe-Behörde ICE hat bisher 3 Schweizer verhaftet – die Sonntagsnews

Epstein-Dokumente zeigen weitere Verbindungen zur Schweiz auf, das Aussenvorlassen des Jugendschutzes beim Gesetzesentwurf zu sozialen Medien und der Druck auf Schweizer Medikamentenpreise: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
21.12.2025, 07:0621.12.2025, 15:21

Epstein und die Schweiz: weitere Verbindungen aufgetaucht

Die am Freitag veröffentlichten Dokumente zum Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein haben laut Medienberichten weitere Spuren in die Schweiz aufgezeigt. Insbesondere ein Eintrag, der von einer Schweizer Zeugin oder einem Schweizer Zeugen bezüglich der «Ausbildung von kleinen Mädchen als Sexfallen» handelt, ist brisant, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Auch die «SonntagsZeitung» berichtete darüber. Die damit gemeinte Person könnte demnach Aussagen zu «Epstein-Vergewaltigungen» machen. Ein neben dem Eintrag aufgeführter Anwalt eines Epstein-Opfers sei bisher für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen, schrieb die «NZZ am Sonntag».

Angst vor USA? Bundesrat bremst bei Jugendschutz auf Social Media

Der Bundesrat blockiert nach Informationen der «NZZ am Sonntag» den Jugendschutz auf Social Media – und zwar aus Furcht vor den USA. Das folgerte die Zeitung unter Berufung auf Dokumente. Ende Oktober hatte der Bundesrat ein Gesetzesentwurf präsentiert, bei dem er auf eine milde Regulierung von grossen Tech-Plattformen setzt. Das beim Jugendschutz massgebende Bundesamt für Sozialversicherungen sei nicht in die Formulierung des Entwurfs einbezogen worden, schrieb die Zeitung. Dazu schrieb das Bundesamt für Kommunikation demnach, dass es sich an die Vorgaben der Regierung gehalten habe. Um Verzögerungen zu vermeiden, habe es auf eine Integration des Jugendschutzes verzichtet. Was beim Bund offiziell niemand sage, so die «NZZ am Sonntag»: Die US-Regierung sei eng verbandelt mit den Techkonzernen. Das Aussendepartement habe früh davon gewarnt, die USA zu reizen. «Was Kalifornien oder Washington wollen, ist nicht relevant», sagte Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider in einem Interview mit «SonntagsBlick». Sie sei offen für ein Social-Media-Verbot. Der Ständerat hatte den Bundesrat im März mit einem Bericht zum Verbot von sozialen Medien für Jugendliche beauftragt.

Roche-Chef fordert höhere Medi-Preise in der Schweiz

Roche-Chef Thomas Schinecker hat in einem Tamedia-Interview Druck zur Preiserhöhung neuer Medikamente in der Schweiz gemacht. Der Chef des Pharmakonzerns zeigte die Konsequenzen auf, sollte die Schweiz diese Preise entsprechend des US-Referenzsystems nicht erhöhen. «Dann wird es wohl leider zu weiteren Verzögerungen bei Einführungen von neuen Medikamenten kommen», sagte Schinecker in einem in der «Sonntags-Zeitung» und «Le Matin Dimanche» veröffentlichten Interview. Die Schweiz habe am meisten zu gewinnen und am meisten zu verlieren, sagte der Konzernchef. Allein die Steuereinnahmen der Pharmabranche seien höher als das, was man in der Schweiz für innovative Medikamente ausgebe, sagte er.

Vorwürfe an die Migros: Längst nicht alle kriegen die Vorzeige-PK

Vielen Mitarbeitenden bleibt der Zugang zur Migros-Pensionskasse (MPK) gemäss der «NZZ am Sonntag» verwehrt. Die Vorsorgeeinrichtung gilt als eine der grosszügigsten der Schweiz, wie die Zeitung schrieb. Nur etwas mehr als die Hälfte der schweizweit 86'600 Mitarbeitenden der Migros-Gruppe profitiert demnach von ihr. Beschäftigte vieler Tochterfirmen gehören nach Angaben der Zeitung zur Vorsorge «in globo M». Diese biete deutlich schlechtere Konditionen als die MPK. Diese Situation sei historisch begründet, zitierte die «NZZ am Sonntag» einen Migros-Sprecher. Kostenüberlegungen dürften ein Hauptgrund sein, ergänzte die Zeitung. Geringverdienende seien für Pensionskassen unattraktiv. Bei der Migros gebe es bei sämtlichen Arbeitsbedingungen eine Klassengesellschaft, schrieb die «NZZ am Sonntag».

Standortwechsel von Asylzentrum: Die Probleme zügeln mit

Nach der Schliessung des Bundesasylzentrums für renitente Asylsuchende in Les Verrières NE haben sich nach Angaben von «Le Matin Dimanche» Probleme nach Boudry NE verlagert. Trotz angekündigter Massnahme sorge eine Minderheit der Asylsuchenden für Unsicherheit und Angst, schrieb die Zeitung unter Berufung auf den Verein «Bien vivre à Neuchâtel». Zum Verein zählen demnach fast 200 Mitglieder. Die Anwohnerinnen und Anwohner, die sich anonym äusserten, warfen gewissen Asylsuchenden Kriminalität vor. Das betreffe auch Asylsuchende, die sich korrekt verhalten, hiess es. Die Zukunft des Zentrums soll ab 2028 neu diskutiert werden, wie die Zeitung schrieb.

ICE hat bisher 3 Schweizer verhaftet

Die US-Immigrationsbehörde ICE hat nach Angaben von «SonntagsBlick» bisher drei Personen mit Schweizer Staatsangehörigkeit festgenommen. Grund war in allen Fällen ein sogenannter «Overstay», wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) der Zeitung mitteilte. Die Personen blieben demnach länger in den USA, als es ihr Visum oder ihre ESTA-Genehmigung erlaubte. Bei den drei Personen handle es sich nur um jene Fälle, die den Schweizer Behörden bekannt seien, schrieb «SonntagsBlick». Wie gross die Dunkelziffer sei, lasse sich nicht abschätzen. Die drei Schweizer Staatsangehörigen seien jeweils bis zum nächsten verfügbaren Flug in die Schweiz festgehalten worden. Mittlerweile seien alle auf freiem Fuss.

Knapp 90 Produkte wurde vergangenes Jahr in der Schweiz günstiger

89 Produkte aus dem Detailhandel sind nach Angaben von «Blick» im Vergleich zu 2024 günstiger geworden. Der Preis für Beeren und Olivenöl sank in diesem Jahr um über zehn Prozent, wie die Zeitung online schrieb. Bei Beeren schwanke der Preis je nach Saison stark. Olivenöl sei im langfristigen Vergleich immer noch teuer. Ebenfalls auf der von «Blick» veröffentlichten Liste finden sich zum Beispiel Lammfleisch, Melonen und Trauben. Auch Gegenstände wie Lampen und Teppiche wurden günstiger. Bei der Elektronik sind beispielsweise die Preise von Computern und Elektrovelos gesunken. Im Vergleich zu Ende 2024 lässt sich heute auch günstiger tanken, wie aus der Liste von «Blick» hervorgeht.

Schweizer Unternehmer wollen Zürcher AKW-Anteil kaufen

Die Behörden der Stadt Zürich haben gemäss der «SonntagsZeitung» inländische Interessenten beim Verkauf der Anteile am Kernkraftwerk Gösgen abgewimmelt. Mehrere Schweizer Unternehmer wollten den 15-Prozent-Anteil kaufen, wie die Zeitung schrieb. Den administrativen Lead hatte demnach Philippe Kohl, Vizedirektor des Verbands der Maschinen- und Techindustrie Swissmem. Die Stadt habe mitgeteilt, «dass ein Verkauf kaum möglich sei, weil man damit bei den anderen Aktionären des AKW wohl aufgelaufen wäre», sagte er. Abklärungen bei den übrigen AKW-Aktionären habe es aber nicht gegeben, schrieb die Zeitung. Die Stadt habe die Verkaufsaktion, die laut der Zeitung über zwei Millionen Franken gekostet hatte, versanden lassen. An einem Kauf hätten Unternehmer weiterhin Interesse.

Luxuswohnprojekt in Gonten AI kämpft mit Geldproblemen

Das 130-Millionen-Franken-Immobilienprojekt in Gonten AI von Leonteq-Gründer Jan Schoch ist nach Angaben der «SonntagsZeitung» ungewiss. Die Jan Group ist mit negativem Eigenkapital von 19 Millionen Franken überschuldet, wie die Zeitung mit Verweis auf das Handelsregister schrieb. Das Unternehmen sei «solide und sicher finanziert», sagte Schoch der Zeitung. Ein nachrangiges Darlehen von 34 Millionen Franken soll die Überschuldung laut der «SonntagsZeitung» ausgleichen. Trotz Vorverkäufen von angeblich 70 Prozent der Wohnungen wurden laut Grundbuch in diesem Jahr erst fünf Wohnungen verkauft, wie die Zeitung weiter schrieb. (sda/con)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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future--?
21.12.2025 07:43registriert November 2023
Social Media Verbot. So so die Beziehungen zum faschistischen USA Regime ist also wichtiger als der Schutz unserer Jugend. Ich muss schon sagen, Ethik ist im letzten Jahrzehnt wirklich, wirklich tief gefallen.
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future--?
21.12.2025 07:47registriert November 2023
Migros PK: Die Klassengesellschaft ist im kompletten PK System für alle verankert. Das System ist wenn man es obejektiv betrachtet total unfair. Es ist eine Lotterie in welcher PK ich bin. Wenn ich Glück habe kriege ich 7% Rendite im Jahr und einen super Umwandlungssatz. Wenn ich Pech habe, kann ich von solchen Zahlen nur träumen.
Ein Skandal das die zweite Säule so funktioniert wie sie funktioniert!
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Celtic Swiss
21.12.2025 09:03registriert Juni 2024
„Der Bundesrat blockiert nach Informationen der «NZZ am Sonntag» den Jugendschutz auf Social Media – und zwar aus Furcht vor den USA.“

FATAL!!!
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