Wirtschaft
Schweiz

«Persönlich haben wir ganz sicher eine weisse Weste»

Urs Rohner spricht, Verwaltungsratspraesident der Credit Suisse, an der ordentlichen Generalversammlung der Credit Suisse im Hallenstadion in Zuerich am Freitag, 9. Mai 2014. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Bild: KEYSTONE
Urs Rohner nimmt Stellung

«Persönlich haben wir ganz sicher eine weisse Weste»

Der Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, Urs Rohner, nahm bei Radio SRF Stellung zur Milliardenbusse seiner Bank. Er und CS-Chef Brady Dougan übernähmen die Verantwortung, sie trügen aber eine weisse Weste.
20.05.2014, 08:1911.11.2020, 09:28
Mehr «Wirtschaft»

Die Erleichterung stehe im Vordergrund, sagte Urs Rohner im Interview mit Radio SRF. «Es war sehr schwierig in den letzen Jahren, eine Einigung zu erzielen. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt eine übergreifende Lösung haben mit allen beteiligten «agencies» in Amerika.»

Urs Rohner, CS-Verwaltungsratspräsident, nimmt Stellung in der Sendung «Heute Morgen» von SRF

Auf die Frage, ob die CS-Chefs sich nicht mitschuldig fühlten, sagte Rohner: «Persönlich haben wir ganz sicher eine weisse Weste. Eine ganz andere Frage ist die der Bank insgesamt über die vergangenen Jahrzehnte. Es ist so, dass Schweizer Banken – auch die Credit Suisse – unversteuerte Gelder angenommen haben.» Man habe zwar Regeln gehabt, die verhindern sollten, dass Gesetze anderer Länder verletzt wurden. «Wir müssen heute feststellen, dass dies nicht hundertprozentig gelungen ist. Das bedauern wir auch sehr.»

CS-Spitze übernimmt Verantwortung

Muss die CS-Spitze keine Verantwortung übernehmen, indem sie zurücktritt? «Die Verantwortung übernehmen wir, indem wir die Firma durch die schwierige Phase geführt haben und sie in die Zukunft führen. Wir haben uns immer wieder gefragt, was wir hätten anders machen können.» Letztlich seien auch Konflikte verschiedener Rechtsordnungen aufeinandergeprallt. Die Amerikaner hätten Kundendaten verlangt. In einigen Fällen hätten diese geliefert werden können, bei der CS sei dies nicht möglich gewesen.

Die CS habe mit allen ihren Mitarbeitern eine Einigung erzielt, die die ganze Bank umfasse – auch die Führungsspitze. «Ich gehe aber nicht davon aus, dass mit weiteren Fällen zu rechnen ist», sagte Rohner. (egg)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Viele Schweizer KMU leiden bereits unter Trump-Zöllen – die Sonntagsnews
Venezuela fordert vom Rüstungskonzern Ruag eine Rückzahlung von 35 Millionen Euro und die Zürcher Staatsanwaltschaft will Anklage gegen die Anführer der rechtsextremen Gruppierung Junge Tat erheben: Das findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Angebotsmieten dürften laut Angaben des Bundes um drei bis zu fünf Prozent pro Jahr steigen. «Die Nachfrage nach Wohnraum ist nach wie vor grösser als das Angebot», sagte Martin Tschirren, Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO), der «NZZ am Sonntag». Sollte es also zu keinem wirtschaftlichen Einbruch kommen, müsse mit einer Erhöhung gerechnet werden. Betroffen seien Haushalte, die neu auf den Wohnungsmarkt kämen oder umziehen müssten. Das Wohnthema werde stark politisiert, so Tschirren. Dies führe zunehmend zu Spannungen zwischen Mieter- und Vermieterorganisationen. Eine Ursache sei, dass der Wohnungsmarkt vermehrt als Kapitalanlage diene. Hinzu komme, dass Bauland knapp geworden sei. Früher habe man das Problem der steigenden Nachfrage durch Einzonungen lösen können. Das sei heute nicht mehr möglich, erklärte Tschirren.
Zur Story