Die Erleichterung stehe im Vordergrund, sagte Urs Rohner im Interview mit Radio SRF. «Es war sehr schwierig in den letzen Jahren, eine Einigung zu erzielen. Wir sind sehr froh, dass wir jetzt eine übergreifende Lösung haben mit allen beteiligten «agencies» in Amerika.»
Auf die Frage, ob die CS-Chefs sich nicht mitschuldig fühlten, sagte Rohner: «Persönlich haben wir ganz sicher eine weisse Weste. Eine ganz andere Frage ist die der Bank insgesamt über die vergangenen Jahrzehnte. Es ist so, dass Schweizer Banken – auch die Credit Suisse – unversteuerte Gelder angenommen haben.» Man habe zwar Regeln gehabt, die verhindern sollten, dass Gesetze anderer Länder verletzt wurden. «Wir müssen heute feststellen, dass dies nicht hundertprozentig gelungen ist. Das bedauern wir auch sehr.»
Muss die CS-Spitze keine Verantwortung übernehmen, indem sie zurücktritt? «Die Verantwortung übernehmen wir, indem wir die Firma durch die schwierige Phase geführt haben und sie in die Zukunft führen. Wir haben uns immer wieder gefragt, was wir hätten anders machen können.» Letztlich seien auch Konflikte verschiedener Rechtsordnungen aufeinandergeprallt. Die Amerikaner hätten Kundendaten verlangt. In einigen Fällen hätten diese geliefert werden können, bei der CS sei dies nicht möglich gewesen.
Die CS habe mit allen ihren Mitarbeitern eine Einigung erzielt, die die ganze Bank umfasse – auch die Führungsspitze. «Ich gehe aber nicht davon aus, dass mit weiteren Fällen zu rechnen ist», sagte Rohner. (egg)