Wirtschaft
Schweiz

Britischer Fiskus treibt 135 Millionen Pfund Schwarzgeld von Schweizer Konten ein

Affäre Falciani
Affäre Falciani

Britischer Fiskus treibt 135 Millionen Pfund Schwarzgeld von Schweizer Konten ein

17.07.2014, 04:3717.07.2014, 10:39
Ex-HSBC-Mitarbeiter Hervé Falciani brachte die Affäre ins Rollen.
Ex-HSBC-Mitarbeiter Hervé Falciani brachte die Affäre ins Rollen.Bild: EPA/EFE

Die britischen Steuerbehörden haben rund 135 Millionen Pfund von Steuersündern zurückgeholt, die ihr Vermögen in der Schweiz versteckt hielten. Die Behörden rechnen noch mit weiteren Einnahmen dank der Kundenliste, die vom Ex-HSBC-Mitarbeiter Hervé Falciani stammt.

Die Zahl gab die Leiterin der Steuerbehörde HM Revenue and Customs, Lin Homer, am Mittwoch bei einer Parlamentsanhörung in London bekannt. Die Nachzahlungen belaufen sich umgerechnet auf über 206 Millionen Franken, was laut Homer deutlich unter den Beträgen in Spanien (336 Mio. Franken) und Frankreich (287 Mio. Franken) liegt.

3800 Personen verfolgt

Die britische Steuerbehörde erhielt nach eigenen Angaben Details zu 6800 HSBC-Konten, die sie mit 5000 Adressen in Grossbritannien in Verbindung bringen konnte. 3800 Personen seien verfolgt worden, hiess es an der Anhörung. Eine einzige Person habe 2012 insgesamt 830'000 Pfund an Bussen und Nachzahlungen leisten müssten, sagte Homer weiter. 13 Untersuchungen seien noch im Gange.

2009 war bekannt geworden, dass der ehemalige HSBC-Informatiker Falciani eine Liste mit französischen Bankkunden an Frankreich übergab. Der Datendiebstahl sorgte für eine Krise zwischen der Schweiz und Frankreich. Das Land gab die Daten an mehrere Staaten weiter.

Falciani selbst war zwischenzeitlich aufgrund eines Schweizer Haftbefehls in Spanien festgenommen worden; der nationale Gerichtshof lehnte aber eine Auslieferung ab. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Trump will der Schweiz «helfen» – das wissen wir über den möglichen Zoll-Deal
Die Schweiz steht im Zollstreit mit den USA laut der Nachrichtenagentur Bloomberg kurz vor einem Deal. Auch Donald Trump äusserte sich positiv zu einer Einigung und lobte die Schweiz.
Wie Bloomberg am Montag meldete, zeichnet sich in den Verhandlungen der beiden Länder eine Einigung ab. Diese könnte bereits in den nächsten zwei Wochen erzielt werden, hiess es.
Zur Story