Bis jetzt wurde das System erst im militärischen Bereich eingesetzt, doch nun hat es die a für die zivile Anwendung freigegeben: XSTAT 30 ist ein Instrument, das in wenigen Sekunden Schusswunden stopfen kann. merikanisc he Nahr ungs- u nd Medizinbehörde (FDA)
Es handelt sich um eine Art Spritze, die kleine blutabsorbierende Tampons direkt in eine Schusswunde injiziert. Die winzigen Schwämme quellen nach dem Kontakt mit Blut auf und verschliessen die Wunde in lediglich 15 bis 20 Sekunden. Das von der US-Firma RevMedx entwickelte System war bereits im April 2014 für den militärischen Gebrauch freigegeben worden.
Gemäss Studien der US-Armee sind 30 bis 40 Prozent aller Todesfälle aufgrund traumatischer Verletzungen auf Hämorrhagie (Verbluten) zurückzuführen. Von diesen Todesfällen treten 33 bis 56 Prozent ein, bevor der Patient in ein Spital eingeliefert wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass stark blutende Wunden so schnell wie möglich verschlossen werden.
XSTAT 30 ist nur für den Einsatz in solchen lebensbedrohlichen Fällen gedacht. Die Schwämmchen bestehen aus Zellulose und sind mit Chitosan imprägniert, einer anti-mikrobiellen und blutstillenden Substanz. Jede Spritzenfüllung kann vier Stunden lang bis zu einem halben Liter Blut binden.
Je nach Stärke der Blutung können mehr oder weniger der Tampons in die Wunde injiziert werden. Sie müssen allerdings manuell wieder entfernt werden, und es besteht daher durchaus die Gefahr, dass der eine oder andere Schwamm bei der Versorgung der Wunde übersehen wird. Dies ist problematisch, weil die Tampons im Körper nicht abbaubar sind. Jedes Schwämmchen ist deshalb mit einem X markiert, damit es auf Röntgenbildern erscheint. (dhr)