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Wenn Kinder wie Tiere leben – das Schicksal von 7 «Wolfskindern»

Das Schicksal dieser 7 «Wolfskinder» zeigt, dass Tiere kein Ersatz für Eltern sind

16.11.2022, 19:4518.11.2022, 06:49
Daniel Huber
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Geschichten über «Wolfskinder» – Kinder, die angeblich von Tieren aufgezogen wurden – gibt es schon seit der Antike. Bekannt sind etwa die Zwillinge Romulus und Remus aus dem Gründungsmythos der Stadt Rom, die nach ihrer Aussetzung von einer Wölfin gesäugt wurden. Noch berühmter dürften Tarzan – der von Edgar Rice Burroughs erdachte Affenmann – und Mowgli aus Rudyard Kiplings «Dschungelbuch» sein.

Es sind jedoch nur diese fiktiven Figuren, die die Trennung von der menschlichen Gesellschaft unbeschadet überstanden haben. Alle Berichte über reale Fälle von Kindern, die vernachlässigt oder ausgesetzt wurden und in der Wildnis eine Weile in Gemeinschaft mit Tieren überlebten, zeigen deutlich, dass Tiere kein Ersatz für den Kontakt mit Menschen sein können.

Kapitolinische Wölfin mit Romulus und Remus
Romulus und Remus, die mythischen Gründer Roms, wurden als Kinder von einer Wölfin genährt. Bild: Shutterstock

Auch «Wolfskinder» im erweiterten Sinn – solche, die ohne Hilfe von Tieren allein in der Wildnis überlebten – konnten sich nur dann wieder in die Gesellschaft integrieren, wenn sie bereits zuvor in einer prägenden Phase menschlich sozialisiert worden waren und insbesondere sprechen gelernt hatten. Andernfalls waren ihre Aussichten auf ein normales Leben düster.

Die meisten Wissenschaftler halten es für unwahrscheinlich, dass jemals ein menschliches Kind tatsächlich von Tieren aufgezogen wurde und nicht nur zeitweise Anschluss bei einer Gruppe von Tieren fand. Zudem haben sich nicht wenige der Berichte über «Wolfskinder» später als Fälschungen herausgestellt – etwa im Fall der beiden Mädchen Kamala und Amala, die 1920 in Indien angeblich in einem Wolfsrudel gefunden wurden. Wir stellen hier sieben Fälle von Kindern vor, die tatsächlich eine Weile mit Tieren zusammenlebten oder sich allein in der Wildnis durchschlugen.

Victor von Aveyron

1797 wurde ein nackter Junge in einem Wald in Südfrankreich gesichtet, entwischte aber. Erst drei Jahre später gelang es, ihn einzufangen. Der etwa 12 Jahre alte Junge konnte nicht sprechen und schlief wie ein nachtaktives Tier von Sonnenaufgang bis zum Anbruch der Nacht. Victor, wie man ihn nannte, wurde zum am besten dokumentierten Fall eines Wolfskindes; der «Wilde von Aveyron» wurde von Naturforschern eingehend untersucht.

Sie fanden heraus, dass Victor sein eigenes Spiegelbild nicht erkannte und Süssigkeiten, Gewürze sowie gekochte Speisen verabscheute. Er ass vornehmlich Eicheln, Nüsse und Kastanien. Zudem konnte er Menschen nicht nach Geschlecht unterscheiden. Er zeigte überdies keinen Sexualtrieb und war gegenüber Hitze und Kälte erstaunlich unempfindlich.

Victor von Aveyron
https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_von_Aveyron#/media/Datei:Victor,_the_salvage_of_Aveyron,_end_XVIIIe.jpg
Victor, der «Wilde von Aveyron».Bild: Wikimedia

Jean Itard, Chefarzt einer Taubstummenanstalt, beobachtete Victor während fünf Jahren und versuchte ihm das Sprechen beizubringen. Auch wenn Victor nie sprechen lernte, gab es doch Fortschritte – so berichtete Itard 1801:

«Er zieht sich jetzt alleine an, bemüht sich, sein Lager nicht zu beschmutzen, deckt den Tisch, hält seinen Teller hin, um Essen zu bekommen, geht Wasser holen, wenn der Krug leer ist, fertigt unliebsame Besucher ab, indem er ihnen den Ausgang zeigt, fordert die Neugierigen auf, ihn in einem kleinen Handkarren herumzufahren, bringt dem Arzt einen Kamm, wenn dieser absichtlich seine Haare in Unordnung gebracht hat, und legt des Morgens die Kleider seiner Erzieherin zurecht.»

Itards zweiter Bericht vermeldete 1806 nur noch kleinere Erfolge. Immerhin lernte Victor, die Bedeutung von wichtigen Wörtern zu verstehen und er war sogar in der Lage, diese selbstständig zu schreiben. Doch Victor blieb zeitlebens – er starb mit ungefähr 40 Jahren – ein Betreuungsfall. Der Regisseur François Truffaut verfilmte sein Schicksal 1970 in «L'enfant sauvage» («Der Wolfjunge»).

Dina Sanichar

1867 fanden Jäger in der indischen Region Bulandshahr ein merkwürdiges Tier in einer Wolfshöhle, das sich als etwa sechsjähriges Kind entpuppte. Der Junge, der vermutlich von seinen Eltern ausgesetzt worden war, hatte in einem Wolfsrudel gelebt; er gab wolfsähnliche Laute von sich, ging auf allen Vieren und ass rohes Fleisch. Er wurde in ein Waisenhaus in Agra gebracht, wo man ihm den Namen Dina Sanichar gab.

Dina Sanichar as a young man, c. 1889-1894
https://en.wikipedia.org/wiki/Dina_Sanichar#/media/File:Sanichar-cropped.png
Dina Sanichar lernte nie sprechen – aber rauchen. Bild: Wikimedia

Dort lebte er mit anderen Kindern zusammen und lernte mit der Zeit, gekochtes Essen zu sich zu nehmen. Dagegen lernte Sanichar nie sprechen und blieb sein Leben lang ein Betreuungsfall. Der starke Raucher starb 1895 mit etwa 44 Jahren an Tuberkulose. Es ist möglich, dass Rudyard Kipling von diesem Fall zu seiner Figur Mowgli inspiriert wurde.

Robert Mayanja

Zu Beginn der 1980er-Jahre herrschten in Uganda bürgerkriegsähnliche Verhältnisse. Vermutlich etwa 1982 kamen in diesen Wirren auch die Eltern eines rund dreijährigen Jungen zu Tode, der danach allein im Wald zurückblieb und sich einer Horde von Affen – wahrscheinlich Grüne Meerkatzen – anschloss. Schätzungsweise drei Jahre lang überlebte das Kind so im Dschungel, bis es 1985 von Soldaten gefunden und in die Welt der Menschen zurückgeholt wurde. Laut den Berichten der Soldaten versuchten die Affen den Jungen zu schützen; ein Weibchen soll ihn fest an sich gedrückt haben.

Als er gefunden wurde, konnte Robert Mayanja – wie er fortan genannt wurde – weder sitzen noch stehen, sondern nur hocken und springen. Sprechen konnte er ebenfalls nicht; seine Lautäusserungen klangen wie jene der Affen. Ausserdem lächelte Mayanja nicht. Er ernährte sich von Früchten, Beeren und Wurzeln.

Robert Mayanja
https://crossriverwatch.com/2013/02/ugandan-boy-raised-by-monkeys-tries-to-adapt-photos/
Robert Mayanja lernte, seine Nahrung zu kauen und nicht herunterzuschlingen.Bild: crossriverwatch.co

1991 kam Mayanja in die Einrichtung «L'Arche» in Busega in der Hauptstadt Kampala, wo er zumindest im Jahr 2013 noch lebte. Damals konnte sich der mittlerweile über 30-Jährige nicht selber ankleiden, half aber mit, indem er Beine und Arme ausstreckte. Er kotete nicht ein, sondern ging selber zur Toilette, wo er jedoch ebenfalls Hilfe benötigte, so wie beim Waschen auch. Nach wie vor ging er leicht gebückt wie ein Affe. Während er zu Beginn nicht kauen konnte und Nahrung schnell herunterschlang, ass er später langsamer und kaute die Nahrung. Seine Gefühle drückte er mit Lauten aus, da er nicht sprechen lernte.

John Ssebunya

John Ssebunya war etwa vier Jahre alt, als er 1988 mitansehen musste, wie sein Vater seine Mutter umbrachte. Der kleine Junge floh in den Dschungel Ugandas, sein Vater wurde später erhängt aufgefunden. Wie Robert Mayanja fand auch John Ssebunya Anschluss bei einer Gruppe von Grünen Meerkatzen, und wie Robert überlebte auch John ungefähr drei Jahre lang im Wald und ernährte sich von Früchten, Nüssen und Wurzeln.

1991 sah eine Frau – oder ein Mädchen – namens Millie den Jungen in einer Gruppe von Affen und holte darauf ein paar Männer aus dem Dorf, die ihr halfen, John einzufangen. Dieser wehrte sich dagegen, und auch seine «Affenfamilie» versuchte, die Menschen zu vertreiben, und warf Stöcke auf sie. John soll am ganzen Körper behaart gewesen sein; das Haar sei jedoch nicht mehr nachgewachsen, nachdem er rasiert wurde. Auch seine Fingernägel waren sehr lang, und seine Knie seien fast weiss gewesen, weil er sich ständig auf ihnen bewegte.

John Ssebunya
https://www.youtube.com/watch?v=quYfFS6MMZc
John Ssebunya konnte vermutlich bereits sprechen, als er in den Wald flüchtete – deshalb gelang es ihm, diese Fertigkeit später wieder zu erlernen. Screenshot: Youtube/NatGeoWebisodes

Nachdem er warme Nahrung erhalten hatte, wurde er drei Tage lang sehr krank – in dieser Zeit zogen ihm die Helfer auch Bandwürmer aus dem Darm, von denen einige angeblich bis zu drei Meter lang waren. Sein animalisches Äusseres und sein wildes Verhalten flösste einigen Dorfbewohnern Angst ein und liess sie glauben, es handle sich bei ihm um einen bösen Geist. Millie und ihre Helfer brachten John darauf zu Paul und Molly Wasswa, die eine wohltätige Organisation für Waisen betrieben. In ihrer Obhut lernte der Junge zu sprechen – was darauf schliessen lässt, dass er schon sprechen konnte, bevor er in den Wald floh.

Seine Pfleger stellten fest, dass John gut singen konnte. Sie verschafften ihm einen Platz im Kinderchor «The Pearl of Africa», mit dem er bis ins Vereinigte Königreich kam. Zudem konnte er zweimal an den Special Olympics teilnehmen – 1999 rannte er den Marathon und 2003 war er Captain des ugandischen Fussballteams.

An die Affen, mit denen er lebte, denkt John mit Dankbarkeit zurück:

«Ich bin dankbar, ja, das bin ich. Weil ... nicht wegen der Liebe von ihnen, von den Affen. Sondern weil das, was sie getan haben, es mir ermöglicht hat, von anderen Menschen geliebt zu werden, von Menschen.»
«Ugandan Boy Lived In Jungle.»Video: YouTube/NatGeoWebisodes

Bello

Bello, der «nigerianische Schimpansenjunge», wurde 1996 im Falgore-Wald gefunden, 150 Kilometer südlich von Kano im Norden Nigerias. Der Junge kam körperlich und geistig behindert zur Welt, was womöglich der Grund dafür war, dass ihn seine Eltern aussetzten, als er etwa sechs Monate alt war. Die Praxis, behinderte Kinder auszusetzen, kam damals bei den nomadisch lebenden Fulani noch vor; die Kinder starben dann in aller Regel. Auch Bello hätte in diesem Alter unmöglich allein überleben können; er wurde jedoch von einer Gruppe Schimpansen aufgenommen und möglicherweise von einer Schimpansenmutter gestillt.

Bello, der nigerianische Schimpansenjunge 
https://ng.opera.news/ng/en/sex-relationship/35c334768163009d75387dfd16007f45
Bello wurde von einer Gruppe Schimpansen aufgenommen. Bild: ng.opera.news

Bello dürfte etwa anderthalb Jahre bei den Schimpansen verbracht haben; als er von Jägern gefunden wurde, war er ungefähr zwei Jahre alt. Er hatte bereits das Verhalten der Affen übernommen – er kreischte wie ein Schimpanse und schleifte beim Gehen seine Arme auf dem Boden hinterher. Man brachte den Jungen ins Tudun Maliki Torrey-Heim in Kano, wo er zu Beginn sehr unruhig war und beispielsweise nachts im Schlafsaal herumsprang oder mit Gegenständen warf. Nach einigen Jahren war er bedeutend ruhiger geworden, doch er lernte nie sprechen, sondern gab nach wie vor affenähnliche Laute von sich und sprang wie ein Schimpanse herum. 2005 starb Bello aus ungeklärten Gründen.

Oxana Malaya

Oxana Malaya kam 1983 als gesundes Kind in der Ukraine zur Welt und lebte im Dorf Nova Blagowischtschenka in der Oblast Cherson. Bald wurde sie aber von ihren alkoholkranken Eltern immer mehr vernachlässigt; als sie drei Jahre alt war, liessen sie das Mädchen nachts im Freien an der Kälte. Oxana kroch auf der Suche nach Wärme in den Hundezwinger im Hintergarten ihres Elternhauses – und lebte von da an fast fünf Jahre lang bei den Hunden. Ihre Eltern nahmen kaum Notiz davon.

Oxana Malaya
Oxana war ein normales Kind. Bild: UnheardPerception

Oxana ernährte sich vornehmlich von den Essensresten, die den Hunden gegeben wurden; zwischendurch ging sie aber auch ins Haus ihrer Eltern, meistens um dort Futter zu holen. Sonst lebte sie aber bei den Hunden und im Freien und verwilderte immer mehr. Als sie siebeneinhalb Jahre alt war, meldete sich ein Nachbar bei den Behörden und Oxana wurde den Eltern weggenommen. Die Polizisten mussten zuerst die Hunde mit Futter weglocken, um dem Mädchen habhaft zu werden.

Oxana Malaya
Oxana bewegte und verhielt sich wie ein Hund.Screenshot: Youtube

Zu diesem Zeitpunkt konnte Oxana nicht sprechen, und sie bewegte und verhielt sich weitgehend wie ein Hund: Sie ging und rannte auf allen Vieren, sie frass, hechelte, bellte und fletschte die Zähne wie ein Hund und schlief auf dem Boden. Sie wurde in ein Pflegeheim für geistig behinderte Kinder in Barabol in der Oblast Odessa gebracht, wo man ihr in einer speziellen Therapie das Hundeverhalten abtrainierte und ihr das Sprechen wieder beibrachte. Dies war möglich, weil sie vor ihrer Verwilderung bereits gesprochen hatte.

Als junge Erwachsene attestierten ihr die Ärzte die geistigen Fähigkeiten einer Sechsjährigen. Heute lebt Oxana immer noch in einer Pflegeeinrichtung für Erwachsene in Odessa, wo sie die Kühe des klinikeigenen Bauernhofs versorgt. Die Aussichten, dass sie jemals ganz selbständig leben wird, sind gering. Sie kann sprechen, soll dies aber in einem eher flachen, emotionslosen Tonfall tun.

2013 hatte Oxana einen Auftritt in der Talkshow «Govorit Ukraina» am nationalen ukrainischen Fernsehen. Dort schilderte sie ihr Leben im Heim und sprach über ihren Freund und ihre Arbeit mit Tieren. Zudem gab sie ihrem Wunsch Ausdruck, dass sie als normales menschliches Wesen behandelt werden möchte. Sie sagte auch, dass sie sich verletzt fühle, wenn Leute sie «Hunde-Mädchen» nennen, und dass ihr wichtigster Traum sei, ihre leibliche Mutter zu finden.

«Abandoned toddler rescued and raised by feral dogs | 60 Minutes Australia.»Video: YouTube/60 Minutes Australia

Iwan Mischukow

Es ist nicht klar, ob der kleine Iwan Mischukow auf die Strasse gesetzt wurde oder ob er selber ausriss, um seinen prekären Familienverhältnissen zu entkommen: in einer Wohnung mit seinem alkoholkranken Grossvater und seiner 17-jährigen Schwester mit deren Baby, verlassen von der alkoholkranken Mutter, der Vater im Gefängnis ... Jedenfalls landete der Vierjährige auf den Strassen von Reutow, gerade ausserhalb der östlichen Moskauer Stadtgrenze.

Dort traf er auf Klebstoff schnüffelnde Strassenkinder, die in Kellerlöchern hausten – und auf ein Rudel von streunenden Hunden. Zusammen mit den anderen Kindern bettelte Iwan jeweils vor einer Bäckerei um Essen, den kargen Ertrag teilte er mit den Hunden, die ihn schliesslich als Rudelmitglied akzeptierten. Die Hunde schützten ihn vor übergriffigen Menschen und im Winter vor den eisigen Temperaturen, die dort durchaus auf minus 30 Grad fallen können.

Iwan Mischukow
Iwan Mischukow schaffte es zurück in ein normales Leben. Bild: Channel One/YouTube

Etwa zwei Jahre lang lebte Iwan mit den Hunden, die er Jesse, Goga, Mascha und Seva nannte und zu deren Anführer er wurde. Dann, im Jahr 1998, erwischte ihn die Miliz. Erst beim dritten Versuch konnten die Polizisten den sechsjährigen Jungen schnappen; vorher hatten ihn jeweils die Hunde vor dem Zugriff verteidigt. Iwan hatte bereits vor seiner Streunerzeit Sprechen gelernt und es nicht mehr verlernt.

Er kam für kurze Zeit in ein Kinderheim in Reutow, dann wurde er von Tatjana Babanina aufgenommen. Diese Pflegemutter schaffte es, dass Iwan wieder Vertrauen in einen Menschen aufbauen konnte. Er absolvierte erfolgreich die Schule und ging dann an die Kronstädter Seekadettenschule. Heute arbeitet er in einer Vollzeitstelle. An «seine» Hunde, die von der Polizei getötet wurden, erinnert er sich mit Dankbarkeit und sagt, es sei seine einzige Familie gewesen. «Ich liebte die Hunde und sie liebten mich. Sie leckten mir über das Gesicht – so geben Hunde Küsse.»

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wiesler
16.11.2022 20:35registriert August 2019
Wau..😓
Läck hatte ich eine schöne Kindheit.
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Garp
16.11.2022 22:41registriert August 2018
Berührende Schicksale! 😢

Erstaunlich, dass Menschen ein Zeitfenster haben, die menschliche Sprache zu lernen.

Also redet mit Euren Babys, statt ins Smartphone zu starren!
13015
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Hi D
16.11.2022 21:41registriert September 2017
Da sieht man auf eindrückliche Weise, wie prägend die ersten Jahre sind! Unglaubliche Schicksale🥺
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Der feminis­tisch interpre­tier­te Hodler der Ärztin Ida Hoff
Die aus Russland stammende Ida Hoff war um 1900 eine der ersten Studentinnen der Schweiz. Neben der Medizin setzte sie sich für die Rechte der Frauen ein. Geleitet wurde sie von ihrem feministischen Gewissen und ihrer Lust zu spotten. Das zeigte sich besonders am Zweiten Schweizerischen Kongress für Fraueninteressen 1921, wo sie in launigen Worten Ferdinand Hodlers Gemälde «Der Tag» feministisch neu interpretierte.

Ida Hoff (1880-1952) kam mit ihrer Mutter um 1900 aus dem zaristischen Russland, wo Frauen das Studium verboten war, in die Schweiz. Mutter und Tochter wollten hier, wie damals viele Slawinnen, die Universität besuchen und sich ein freieres Leben aufbauen. Ida war sehr begabt, absolvierte in Bern das medizinische Studium und eröffnete 1911 ihre eigene Praxis als «Spezialarzt für innere Krankheiten». Daneben arbeitete sie als Schulärztin.

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