Zürich

Stadtrat Leutenegger zur Binz-Besetzung: «Am Montagmorgen ist Schluss!»

«Rüpelhafte Stimmung» auf dem Binz-Areal: Der stellvertretende Vorsteher des Polizeidepartements, Filippo Leutenegger, an der Medienkonferenz.
«Rüpelhafte Stimmung» auf dem Binz-Areal: Der stellvertretende Vorsteher des Polizeidepartements, Filippo Leutenegger, an der Medienkonferenz.Bild: watson

Stadtrat Leutenegger zur Binz-Besetzung: «Am Montagmorgen ist Schluss!»

Nachdem das Binz-Areal am Freitag erneut besetzt worden war, kam es zu Scharmützeln mit der Polizei. Zum Vorgehen der Behörden und möglichen Konsequenzen für die Besetzer äusserte sich Filippo Leutenegger an einer Medienkonferenz.
19.07.2015, 15:3120.07.2015, 10:30
Philipp Rüegg
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Stadtrat Filippo Leutenegger, stellvertretender Vorsteher des Polizeidepartements der Stadt Zürich, gab am Sonntagnachmittag eine Einschätzung der Aktion auf dem Binz-Areal und des bisherigen polizeilichen Vorgehens. 

Vor den zahlreichen anwesenden Medien rekapitulierte Leutenegger noch einmal den ganzen Ablauf der Besetzung und insbesondere den Angriff auf seine Person. Als der Stadtrat am Samstag das Gelände auf eigene Faust aufsuchte, wurde er von mehreren Besetzern «massiv angepöbelt und rumgeschubst». «Ich ging davon aus, dass man wenigstens Grüezi sagen kann», sagte Leutenegger. Dem war offenbar nicht so. Die Stimmung sei sehr rüpelhaft, laut und aggressiv gewesen. Schliesslich hätten ihn mehrere junge Männer rausspeditiert. Laut einem Bericht von TeleZüri trug der Stadtrat dabei eine «Schramme am Arm» davon. 

Auch nach diesem Vorfall und nach Rücksprache mit der Polizei entschied man sich gegen eine Räumung. Es wäre unverhältnismässig und die Auswirkungen wären gravierend gewesen, sagte Leutenegger.

Der stellvertretende Vorsteher des Polizeidepartements wiederholte, dass man auch am Sonntag an dieser Strategie festhalte. «Am Montagmorgen ist Schluss», so Leutenegger. Eine genaue Deadline wurde nicht genannt.

Polizeiaufgebot vor dem Binz-Areal.
Polizeiaufgebot vor dem Binz-Areal.Bild: KEYSTONE

Das ist passiert

Am Freitagabend hatten ungefähr 100 Personen das leerstehende Industrieareal in Beschlag genommen, um dort ein dreitägiges «grosses Fest» zu feiern, wie sie in einer Mitteilung schrieben. Zuvor war es zu Scharmützeln mit der Polizei gekommen. Am Samstagabend hätten rund 500 Personen an der Party teilgenommen. Bei der Polizei gingen darauf 30 bis 40 Lärmbeschwerden ein.

Der Kanton forderte umgehend die Räumung des Areals. Zudem sollten die Personalien der Besetzer aufgenommen werden. Es könne nicht sein, dass wie vor zwei Jahren der Steuerzahler zur Kasse gebeten werde, sagt Markus Pfanner, Sprecher der Baudirektion. Deshalb habe man Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht. (pru/sda)

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Kurz danach trat die Polizei mit einem Grossaufgebot an und sperrte das Binz-Areal ab.
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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tatwort
19.07.2015 16:55registriert Mai 2015
Eigentlich peinlich. Eine autonome Bewegung, die in Zürich in den letzten Jahrzehnten viel erreicht hat, ist nun runterkondensiert auf ein paar wenige Leutchen, die ihr "politisches" Heil in einer Party suchen. Musik und Bier als letzter politischer Inhalt ist, offen gesagt, verdammt mager. Und ein Armutszeugnis für die Autonomen.
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Maria B.
19.07.2015 16:07registriert Februar 2015
Karl33: etwas gar weit hergeholt, Ihr Rundumschlag! Immerhin ist dieser "Profiteur" gemäss kürzlichen Pressemeldungen in unerwarteter Weise dabei, die Velowege der Stadt massiv weiter auszubauen und man kann ihm auch ganz allgemein attestieren, dass er sich recht gut und ohne Klamauk in den mehrheitlich links geprägten Stadtrat integriert hat. Doch zur eigentlichen Sache: es ist beklagenswert, wie dieses Lumpenpack sich zum Dank dafür dass es der Stadtrat grosszügig und entgegen dem Willen der kantonalen Behörden gewähren lässt, derart rüde und ohne minimalsten Anstand gebärdet. Man darf aber immerhin davon ausgehen, dass wenn Gesinnungsgenosse Wolff ihnen und seinem Sohn dort einen Besuch abgestattet hätte, er sicherlich freundlich bewirtet worden wäre :-)!
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Mr Kakapopoloch
19.07.2015 16:09registriert November 2014
was heisst hier, eine räumung wäre unverhältnismässig gewesen.
wenn ich mit freunden ein lehrstehendes haus "besetzte", um party zu machen, kommt die polizei auch nicht vorbei um mir zu sagen, dass ich am ende aufräumen soll.
sonst macht die justiz aus jeder mücke einen elefanten aber hier sind samthandschuhe angesagt.
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