Dafür nennt der Virologe Cornel Fraefel von der Universität Zürich zwei Gründe. Erstens nehmen der Impfschutz sowie die Immunität mit der Zeit ab. Zweitens verändert sich das Virus und kann von den vorhandenen Antikörpern nicht mehr erkannt werden.
Der Zürcher Bevölkerung stehen die vier kantonalen Impfzentren an der Universität Zürich, Winterthur, Uster und Oerlikon sowie rund 70 Apotheken und zahlreiche Hausarztpraxen zur Verfügung.
Wer sich in einem der Impfzentren impfen lassen will, muss sich auf dem kantonalen Impftool VacMe oder über die Impfhotline 0848 33 66 11 anmelden. Seit vergangen Samstag sind die Termine freigeschaltet.
Erste Priorität haben laut Lorenz Schmid, Präsident des Zürcher Apothekenverbandes, die Risikogruppen. Auch das Bundesamt für Gesundheit BAG empfiehlt die Auffrischung je nach Personengruppe unterschiedlich stark.
Eine besondere Empfehlung spricht es für sehr gefährdete Personen aus. Mittel empfohlen wird die Impfung dem Gesundheitspersonal sowie Betreuungspersonen von besonders gefährdeten Personen. Gering hingegen ist die Empfehlung für gesunde Personen zwischen 16 und 64 Jahre.
Gemäss Empfehlungen des BAG sowie der Eidgenössische Kommission für Impffragen sollen ab dem 10. Oktober neu auch bivalente Impfstoffe eingesetzt werden, die an eine der Omikron-Virus-Varianten angepasst sind. Daher kommt ab Montag an allen Impforten primär der in der Schweiz zugelassene bivalente Impfstoff des Herstellers Moderna (Spikevax) zum Einsatz.
Bivalent heisst, dass der Impfstoff je zur Hälfte den Impfstoff gegen die bisherige Deltavariante und gegen die Omikronvariante BA.1 enthält.
Der proteinbasierte Impfstoff von Novavax (Nuvaxovid), der für die Auffrischimpfung ebenso empfohlen ist, wird aufgrund der beschränkten Verfügbarkeit ausschliesslich in den vier kantonalen Impfzentren angeboten.
Das BAG betont, dass in diesem Herbst das Ziel der Impfung nicht darin liegt, Infektionen zu verhindern. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, lässt sich eine Ansteckung durch die Omikron-Variante auch mit Impfungen nicht immer ausschliessen. Die Auffrischimpfung kann aber gefährdete Personen vor einem schweren Verlauf schützen.
Aktuell nehmen sowohl die Meldungen von Infektionen als auch die Zahl der positiven Tests landesweit deutlich zu. Das lässt sich auch im nationalen Abwassermonitoring beobachten.