Zürich
ZüriToday

82-Jähriger erstattet Anzeige wegen Diversity-Böögg

Während in der Stadt Zürich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder das Sechseläuten gefeiert werden konnte, fand gestern parallel auch wieder die Sechseläuten-Parodie statt. Das Geschlecht des Basserdor ...
Während in der Stadt Zürich nach zwei Jahren Corona-Pause wieder das Sechseläuten gefeiert werden konnte, fand gestern parallel auch wieder die Sechseläuten-Parodie statt. Das Geschlecht des Basserdorfers Böögg blieb im Namen von «Diversity» undefiniert.

82-Jähriger erstattet Anzeige wegen Diversity-Böögg

In der Gemeinde Bassersdorf wurde auch dieses Jahr der Scheiterhaufen gestellt. Die Gemeinde inklusive Gemeinderat freuts, nicht aber einen Renter. Er erstattet Anzeige.
03.06.2022, 17:0310.10.2022, 07:43
Olivia Eberhardt / ch media
Mehr «Zürich»

Seit 2004 feiert die Zürcher Gemeinde Bassersdorf ihr eigenes Sechseläuten, inklusive Böögg. In den Vorjahren brannten so zum Beispiel ein Böögg in Gestalt des libyschen Diktators Gaddafi, einmal in jener des nordkoreanischen Atomraketentesters Kim Jong-un, ein andermal verkleidet als ehemalige Bundesrätin Doris Leuthard, mit Windrad in der Hand («Energiewende-Böögg») auf dem Scheiterhaufen. Dieses Jahr entschieden sich die Organisatorinnen und Organisatoren für den «Diverstiy Böögg».

«Völlige Entgleisung»

Wie der Tagesanzeiger berichtet, fand eine Person aber gar keinen Gefallen an dieser Aktion. So empfand der 82-jährige Dölf Kellenberger den diesjährigen Böögg eher als eine «völlige Entgleisung». Er reichte Anzeige bei der Zürcher Staatsanwaltschaft ein. Seine Anzeige richtet sich gegen den Gemeinderat von Bassersdorf, der für den 82-Jährigen seiner Verpflichtung, gegen Diskriminierung vorzugehen statt selbst Teil davon zu sein, nicht nachgekommen sei. Gegenüber des Tagesanzeigers meint der Rentner, dass die Figur unmissverständlich als «Trans-Zerrbild» dargestellt worden sei, was diskriminierend sei.

Verständnis auf der einen, Abweisung auf der anderen Seite

Auch die Fachstelle Gleichstellung des Kantons Zürich erhielt Kellenbergers Anzeige-Mail. Helena Trachse, die Leiterin dieser Stelle, unterstützt den Absender. So sei es nicht in Ordnung, symbolisch aufgrund eines äusseren Merkmals eine Puppe zu verbrennen.

Anders sah dies die Zürcher Staatsanwaltschaft. Sie wies Kellenbergers Anzeige ab. Auf Anfrage des Tagesanzeigers meldet sie, dass der Anlass in Bassersdorf keinen der genannten Straftatbestände erfüllte.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!