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Post schützt sich mit Verneblungsanlage gegen Überfälle

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Post schützt sich mit Verneblungsanlage gegen Überfälle

Am Samstagnachmittag drang Rauch aus einer Postfiliale in Oerlikon. Der Grund: Ein Fehlalarm einer Vernebelungsanlage, die die Mitarbeitenden im Falle eines Überfalls schützen soll. Solche Anlagen erfreuen sich derzeit grosser Beliebtheit.
04.05.2022, 03:4104.05.2022, 03:41
Olivia Eberhardt / ch media
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Kurz nach 16 Uhr drang am Samstagabend Rauch aus einer Postfiliale in Oerlikon. Was auf den ersten Blick nach einem Brand aussah, stellte sich als Fehlalarm einer Vernebelungsanlage, auch bekannt als Nebelsystem oder Nebelschutzanlagen, heraus.

Keine Gefahr für Mitarbeitende

Wie Markus Werner, Spezialist Politik und Kommunikation Region Nord der Post gegenüber ZüriToday verrät, wurde der Fehlalarm erst nach Schalterschluss ausgelöst. Dementsprechend bestand für die Mitarbeitenden oder die Anwohnerinnen und Anwohner zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.

Doch was hat es mit dieser Vernebelungsanlage auf sich? Weil es sich bei dieser Anlage um eine sicherheitsrelevante Einrichtung bei der Post handelt, will die Post keine weitere Angaben zur Funktionsweise der Maschine machen. Was man bei der Post aber verrät: Im Falle eines Einbruchs werden die Posträumlichkeiten sehr stark vernebelt. So werden die Mitarbeitenden geschützt und die Diebe verwirrt.

Dieser Nebel ist sowohl für Menschen als auch für Tiere ungefährlich und löst sich nachher wieder auf. Der Nebel ist übrigens auch «nahrungsmittelsicher». Er darf also überall eingesetzt werden, sogar auch an Orten, wo mit Lebensmitteln hantiert wird. Wie es aussieht, wenn eine solche Anlage ausgelöst wird, sieht man in diesem Video der Sicherheitsfirma Detronic Security AG:

Auch Privatgebrauch möglich

In der Schweiz vertreibt unter anderem genau diese Firma solche Nebelsysteme. Auf Anfrage von ZüriToday verrät Daniel Blattner, Innendienstleiter bei der Detronic, dass sich unter ihren Kunden auch Menschen befinden, welche die Nebelsysteme für den privaten Gebrauch nutzen. Dies sei allerdings nicht ganz einfach, da private Liegenschaften meist aus mehreren Räumen bestehen. Der Einsatz um die Anlage zu verbauen, werde damit etwas aufwendiger.

Dazu kommt: Rauchmelder und Nebelschutzanlage müssen unbedingt kompatibel sein. Ist dies nicht der Fall, kann die Nebelschutzanlage den Feueralarm auslösen und ein Fehlalarm bei der Feuerwehr kann richtig ins Geld gehen. Zudem empfiehlt Blattner in jedem Fall, die zuständige Feuerwehr über den Verbau einer solchen Anlage zu informieren.

Nachfrage steigend

Wie viel eine solche Anlage kostet, hängt von der Fläche ab, die damit geschützt werden muss. Die Nebelsysteme der kleinsten Baureihe für den Schutz von rund 200m3 sind installiert bereits für unter 2000 Franken realisierbar, führt Blattner aus.

Eine Sicherheit, die sich offensichtlich einige leisten. So ist laut Blattner die Nachfrage in den letzten Jahren definitiv angestiegen.

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