Die Kreuzung beim Zwingliplatz in Winterthur ist eine der komplexesten der ganzen Stadt, aus fünf verschieden Richtungen treffen Strassen aufeinander. Das Baudepartement von Stadträtin Christa Meier, SP, begründete die geplanten Linksabbiegeverbote mit den Zielen des städtischen Gesamtverkehrskonzepts und den darin enthaltenen ÖV-Hochleistungskorridoren.
Mit den eingeschränkten Abbiegemöglichkeiten sei an der Kreuzung ein 4-Phasensytem möglich und die Umlaufzeit lasse sich von 140 Sekunden auf 90 Sekunden senken. Der Bus könne so deutlich besser priorisiert werden.
Gegen dieses Linksabbiegeverbot haben 74 Anwohnerinnen und Anwohner, sowie Gewerbetreibende rekurriert. In der Verfügung gibt das Stadthalteramt den Rekurrenten nun Recht. Heisst: Am Zwingliplatz bleibt verkehrstechnisch vorerst alles wie ist. Mehrere von ZüriToday angefragte Rekurrenten zeigen sich zufrieden.
Daniel Oederlin sagt: «Ich bin sehr erfreut, dies ist eine gute Rückmeldung des Stadthalteramts Bezirk Winterthur, dass die Ängste und Sorgen der Anwohner und Gewerbetreibende ernst genommen werden.»
Die Anwohnerinnen und Anwohner befürchteten insbesondere, dass sich der Verkehr von den Hauptachsen in die Quartierstrassen verlagert. Rekurrent Oederlin spricht von einem «Meilenstein». «Wir hoffen, dass die Stadt Winterthur diesen Entscheid akzeptiert. Die Stadt darf die Bus-Priorisierung und Tempo 30 nicht auf Kosten der Individualverkehr vorantreiben.»
Das Stadthalteramt bezeichnet die geplanten Massnahmen in der Verfügung als «unverhältnismässig» und spricht von mangelnder Eignung. In anderen Worten: Das Baudepartement Winterthur hat nicht die beste Lösung gewählt.
«Wir werden den Entscheid analysieren. Der Stadtrat wird dann im Rahmen der Fristen über das weitere Vorgehen entscheiden» sagt Lukas Mischler, Departementssekretär Bau der Stadt Winterthur auf Anfrage von ZüriToday. Als nächste Instanz müsste das Zürcher Verwaltungsgericht über das Verkehrsregime am Zwingliplatz urteilen.