Flüchtlinge: Verletzte Person nach Zürcher Demo und Pfefferspray gegen Seniorin

Flüchtlinge: Verletzte Person nach Zürcher Demo und Pfefferspray gegen Seniorin

06.09.2015, 14:40

Bei der Flüchtlingsdemonstration in Zürich vom Samstag ist eine Person verletzt worden. Wie am Sonntag bekannt wurde, spritzte zudem ein Polizist einer älteren Frau, die sich den Beamten mit erhobenen Händen entgegenstellte, Pfefferspray ins Gesicht.

Gegen 3000 Personen hatten sich nach Angaben der Organisatoren am Nachmittag auf dem Helvetiaplatz zu einer Kundgebung eingefunden. Unter dem Motto «let them in» («lasst sie rein») und «refugees welcome» («Flüchtlinge willkommen») bekundeten die Teilnehmer friedlich ihre Solidarität mit Flüchtlingen, die aus dem Nahen Osten und aus Afrika nach Europa gelangen.

Trotz dem eindringlichen Appell der Organisatoren, den Platz nicht zu verlassen, weil eine Demo nicht bewilligt und deshalb illegal sei, formierten sich rund 1000 Personen mit Transparenten zu einem Umzug. Dieser wurde jedoch schon nach wenigen Metern von Polizeigrenadieren an der Langstrasse gestoppt. Mit Gummischrot und Pfefferspray wurden die Demonstrierenden auf den Helvetiaplatz zurückgedrängt.

Der unbewilligte Demonstrationszug habe sich «trotz mehrmaligen Abmahnungen» und der «Androhung eines Gummischroteinsatzes» in Bewegung gesetzt, begründete die Stadtpolizei das Eingreifen in einer Mitteilung.

Eine Person verletzt

Eine Person wurde bei der Demonstration verletzt. Diese habe sich am Samstag bei der Stadtpolizei gemeldet und angekündigt, sie werde den Hausarzt konsultieren, sagte ein Sprecher der Stadtpolizei gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Wie die Verletzung zustande gekommen sei, sei nicht bekannt.

Die Auseinandersetzung mit der Polizei dokumentiert ein auf dem Onlineportal Blick.ch veröffentlichtes Video von tsüri.ch. Es zeigt, wie sich eine ältere Frau mit erhobenen Händen vor die Polizisten stellt, während Grenadiere neben ihr vorbei mit Gummischrot auf die Demonstranten schiessen. Plötzlich tritt ein Grenadiere auf die Frau zu und spritzt ihr Pfefferspray ins Gesicht.

Nach dem Zusammenstoss mit der Polizei an der Langstrasse schlug der Demonstrationszug die entgegengesetzt Richtung ein. Zu weiteren Zwischenfällen kam es danach nicht mehr. (sda)

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