Mehrere Tausend Menschen haben sich am Samstag in den Städten Bern, Zürich und Basel mit den Menschen in den Palästinensergebieten solidarisiert. Die Demonstrationen verliefen weitgehend friedlich.
In Bern solidarisierten sich am Samstag mehr als tausend Demonstrierende mit den Menschen in den Palästinensergebieten. Zu der bewilligten Platzkundgebung vor dem Bundeshaus aufgerufen hatte die Palästina Gruppe Bern.
«Wir fordern den sofortigen Waffenstillstand und das Ende des Genozid», hiess es in einem Aufruf in den sozialen Medien. Die Belagerung müsse ein Ende haben.
Palästina-Fahnen wurden geschwenkt. Auf handgemalten Transparenten waren Slogans wie «Stop War» und «Free Palestine» zu lesen. «Gelten Menschenrechte auch für Palästinenser?» lautete die Frage auf einem weiteren Transparent.
Zahlreiche Polizisten beobachteten das Geschehen, manche von ihnen in Kampfmontur, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Am Rand der Kundgebung kam es vereinzelt zu hitzigen Wortgefechten.
Polizisten führten mehrere Personen ab, die sich am Rand des Bundesplatzes aufgehalten hatten. Der Hintergrund war zunächst unklar.
In seiner Rede sagte der frühere Grünen-Nationalrat Geri Müller, Hintergrund aller Gewalt sei «die Apartheid», sie gehöre abgeschafft. Der Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina wies den Vorwurf zurück, der umstrittene Slogan «From the river to the sea, Palestine must be free» sei antisemitisch.
Damit werde lediglich zum Ausdruck gebracht, dass Palästinenser im Gebiet zwischen dem Fluss Jordan und dem Mittelmeer in Freiheit leben könnten. Der Vorwurf des Antisemitismus werde erhoben, um Kritiker zum Schweigen zu bringen.
Auch in Zürich kam es am Samstag zu einer Demonstration, wo mehrere Tausend Personen «für ein freies Palästina» auf die Strassen gingen. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Organisatoren sprachen von rund 7000 Teilnehmenden. Die Stadtpolizei Zürich schrieb in ihrer Mitteilung von mehreren Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Auch Linksautonome und einige Corona-Skeptiker waren zu sehen. Die Polizei zeigte eine Person, die verbotene Rauchpetarden gezündet hatte, bei der Staatsanwaltschaft an.
Die Kundgebung verlief friedlich. Grössere Zwischenfälle waren nicht zu beobachten. Die Demonstration führte vom Helvetiaplatz zur Bahnhofstrasse und zurück. Der häufigste Ruf der Demonstrierenden war «Free Palestine». Israel wurde in Sprechchören aber auch als Terrorist bezeichnet.
An der Bahnhofstrasse kam es vereinzelt zu Zwischenfällen. So beschimpfte eine Passantin die Teilnehmenden als Terroristen, wie ein Reporter von Keystone-SDA beobachtete.
Auf einzelnen Plakaten an der Demo wurden Hitler-Vergleiche gezogen oder der Westen als Förderer des Terrorismus bezeichnet. Am häufigsten waren aber Palästina-Flaggen in allen Grössen zu sehen.
Weitere umstrittene Plakate waren auch in Basel zu stehen, wo eine unbewilligte Demo mit etwa 300 Leuten stattfand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvorderst im Umzug trugen ein Transparent mit der Aufschrift «From the river to the sea, Palestine will be free» wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort beobachtete.
Neben dem Spruch war eine Landkarte in Form einer Kufiya (Kopftuch) mit Bluttropfen aufgemalt – ohne Israel. An diesem Slogan wird oft kritisiert, er stehe für eine Vernichtung Israels. Auf dem Transparent nebenan hiess es jedoch: «Antisemitismus und Rassismus bekämpfen.» Daneben gab es auf Plakaten Genozid- und Apartheidvergleiche.
Auch in weiteren Städten der Schweiz wurde protestiert. In Lausanne gingen rund 2000 Menschen auf die Strassen, in Genf rund 1800 Menschen und in Bellinzona etwa 300.
(dab/sda)
Seit seiner Entstehung zielt dieser Slogan darauf ab, Israel & seiner Bevölkerung jegliches Existenzrecht abzusprechen.
Würden morgen ein hunderte Rechtsradikale durch Berlin marschieren & dabei rufen "In Deutschland wieder Deutscher sein - vom Osten bis zum Westen rein!" würden wir wohl kaum nach Wegen suchen, diese Äußerungen auf irgendeine Art als "freundlich" zu interpretieren, sondern schärfstens verurteilen!
Wieso hier nicht?