Allein in den ersten Monaten des laufenden Jahres hat es nach einer SBB-internen Auswertung bei 20 Extrazügen an Fussballspiele gefährliche Zwischenfälle gegeben. Darunter versteht die SBB Vorfälle, bei denen die Sicherheit von Passagieren oder SBB-Angestellten in Gefahr war - beispielsweise wegen Petarden, Feuer in Wagen oder Missbrauchs der Notbremse.
Für die meisten Vorfälle, fünf an der Zahl, sind Anhänger des FC Zürich verantwortlich. Die SBB zeigen sich unzufrieden mit den Clubs, die nicht verantwortlich sein wollen für die Extrazüge. Die Transporte sollen die Bahn drei Millionen Franken kosten.
Während der letztjährigen Saison wurden insgesamt 71 Sonderfahrten in der Kategorie «rot» eingestuft. So werden Fan-Züge nachträglich klassifiziert, wenn's zu Ereignissen kam, die die Sicherheit von Kunden und Angestellten der SBB gefährden.
Nach den Ausschreitungen am Cupfinal schaltet sich jetzt der oberste Sportbeamte der Schweiz ein. Matthias Remund, Direktor des Bundesamts für Sport, fordert ein hartes Durchgreifen: «Es braucht generell mehr Schnellgerichte. Nicht nur, um gewaltbereite Fans von Spielen fernzuhalten, sondern gegen alle Chaoten, die Anlässe für ihre Zwecke missbrauchen.»
Darüber hinaus seien weitere Massnahmen nötig: «Eine Möglichkeit wäre, die Ticketpreise zu erhöhen», sagt Remund zur «SonntagsZeitung». (rey/sda)