Tesla hat in den ersten drei Monaten des Jahres weltweit 8,5 Prozent weniger Elektroautos verkauft als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs – für den erfolgsverwöhnten Musk-Konzern ein herber Dämpfer. In der Schweiz hingegen ist Tesla populärer als je zuvor. Die Verkäufe legten im 1. Quartal um 109 Prozent zu.
Verantwortlich für den Erfolg ist nicht etwa das Model 3, sondern das grössere und teurere Model Y. Der Elektro-SUV bricht bei uns alle Rekorde – dies auch dank Preisnachlässen. Von Januar bis März wurden über 2500 neue Model Y eingelöst. Zum Vergleich: Der elektrische Skoda Enyaq auf Platz 2, ebenfalls ein SUV, kommt im selben Zeitraum auf knapp 800 Verkäufe. Auch die knapp 600 Neuzulassungen des Model 3 verblassen gegenüber dem Model Y.
Auch bei Betrachtung des gesamten Automarkts fährt das Model Y allen Benzin- und Hybrid-Modellen davon. Nur der seit Jahren beliebte Familien-Kombi Skoda Octavia kann noch halbwegs mithalten.
Bereits in den letzten beiden Jahren war das Model Y hierzulande das beliebteste Auto. Interessant wird sein, ob Elon Musks Imageverlust sich künftig auf das Kaufverhalten auswirken wird. Allfällige Rückgänge wegen Musks Gebaren zeichnen sich, wenn überhaupt, nur verzögert ab.
Elektroautos (ohne Plug-in-Hybride) erreichten in der Schweiz in den ersten drei Monaten des Jahres einen Marktanteil von 18,2 Prozent (+1,7 Prozent). Davon ist fast jedes dritte Modell ein Tesla. Im gesamten Schweizer Auto-Markt kommt Tesla nun auf einen Marktanteil von 5,7 Prozent, gegenüber 2,7 Prozent im 1. Quartal 2023.
Von Teslas Erfolg in der Schweiz kann nicht auf andere Länder, Europa oder gar die Welt geschlossen werden. Fast überall verkaufen sich Teslas derzeit schlechter als im Vorjahr. In Europa gingen die Tesla-Verkäufe im Jahresvergleich um 9,5 Prozent zurück, in Nordamerika um 16 Prozent und in China wurden 3,8 Prozent weniger Teslas eingelöst. In Deutschland brach die Marke gar um 37 Prozent ein.
North America is still the largest region for Tesla, despite the largest year-over-year decline.
— Roland Pircher (@piloly) April 11, 2024
Year-over-year results for the first quarter:
-16% 🇺🇸🇨🇦
-3.8% 🇨🇳
-9.5% 🇪🇺
+18.5% 🌏 pic.twitter.com/M6G2tzTGAS
Tesla-Chef Elon Musk reagierte mit wiederholten Preissenkungen auf die schwache Nachfrage und die wachsende Konkurrenz. In vielen Regionen scheint der Effekt von Preisnachlässen aber inzwischen zu verpuffen. Der neue Cybertruck kann die hohen Erwartungen bislang ebenfalls nicht erfüllen. Um weltweit wieder zu wachsen, fehlt Tesla insbesondere ein günstiges E-Auto. Musk stellte dieses seit Jahren in Aussicht, änderte aber offenbar zuletzt seine Pläne.
Im Fokus stehen nun selbstfahrende Robotaxis, in denen Musk die Zukunft sieht. Dafür wurden die Arbeiten an einem günstigen 25'000-Dollar-Tesla zurückgestellt. Das Robotaxi soll laut Musk im August enthüllt werden. Ob und wann es auf den Strassen fährt, ist hingegen eine andere Frage.
Angesichts der gedämpften Nachfrage kündigte Musk zuletzt an, rund 10 Prozent aller Stellen zu streichen, was rund 14'000 Stellen entspricht. Musk begründete den Schritt damit, dass Tesla zu schnell gewachsen sei.
(oli)
Da hat mir Diesel-Dieter neulich beim Stammtisch aber ganz schön Quatsch erzählt!
Aber wenn ich mir so anschaue, was sonst so für das gleiche Geld auf dem Markt ist... Und mit meinem Geld ein Auto kaufen müsste, könnte ichs schwer rechtfertigen mehr für weniger aus ideologischen Gründen auszugeben.
Logisch läufts da bei Tesla.