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China

Chinas Präsident in der Schweiz: Fragen sind unerwünscht

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Gala-Dinner in Bern: Xi Jinping und Doris Leuthard prosten sich zu. Rechts Xis Ehefrau Peng Liyuan.Bild: EPA/KEYSTONE POOL

Nur kein Eklat wie 1999: Fragen an Xi Jinping sind nicht erwünscht

16.01.2017, 09:5916.01.2017, 11:16
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Nach den warmen Begrüssungsworten und dem Gala-Dinner vom Sonntag geht es nun zur Sache: Am zweiten Tag des Staatsbesuchs von Chinas Präsident Xi Jinping in der Schweiz finden Gespräche zu verschiedenen Themen insbesondere wirtschaftlicher Art statt. Dabei sollen mehrere Absichtserklärungen unterzeichnet werden, wie Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann gegenüber Radio SRF erklärte

Am Montag traten Xi Jinping und Doris Leuthard nun vor die Medien und bekundeten die guten Beziehungen der beiden Länder. Fragen beantworteten die chinesischen Gäste jedoch nicht, einzig Bundespräsidentin Doris Leuthard steht den Medien zur Verfügung. Wie schon bei Xis Ankunft in Bern am Sonntag soll der hohe Gast nicht mit störenden Nebengeräuschen belästigt werden.

Der Eklat beim letzten Staatsbesuch eines chinesischen Präsidenten in der Schweiz 1999 soll sich keinesfalls wiederholen. Die Ankunft von Jiang Zemin auf dem Bundesplatz war von lautstarken Demonstrationen tibetischer Aktivisten begleitet. Und als die damalige Bundespräsidentin Ruth Dreifuss in ihrer Begrüssungsrede die Menschenrechte ansprach, tickte Jiang vollends aus. 

«Sie haben einen Freund verloren», schimpfte der Gast und radebrechte dazu auf Englisch und Französisch. Es war Adolf Ogi, der die Ehre der Schweiz rettete, indem er Jiang Zemin unter anderem einen Bergkristall überreichte. Heute hat es in der Landesregierung keinen Ogi mehr, also muss die Schweiz erst recht dafür sorgen, dass Xi Jinping nicht «gestört» wird. (pbl)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomas F.
16.01.2017 11:30registriert Januar 2014
Natürlich darf und muss man die Menschrechtsverletzungen, die Tibet Frage aber auch die Taiwan und Hong Kong Frage und die Machtansprüche im südchinesischen Meer zur Sprache bringen. Das gelingt aber nie und nimmer mit schreienden Tibetern auf dem Bundesplatz sondern nur im Gespräch auf Augenhöhe.
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StefanZaugg
16.01.2017 11:31registriert September 2015
Die Kommentar hier sind unglaublich scheinheilig.
"man bückt sich", "tacheles reden", "speichel lecken", und das getippt auf einem Computer oder Handy, dessen Einzelteile zu 95% aus China kommen.
Ja, China ist ein Wirtschaftsgigant, ja, wir sind auf gute wirtschaftliche Beziehungen angewiesen, da ja von uns niemand bereit ist, nur etwas auf unser wirtschaftliches und technologisches Niveau zu verzichten.
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Gott
16.01.2017 10:58registriert Juni 2014
Früher hat man sich Freunde unter Gleichgesinnten gesucht, Heute bückt man sich vor dem Industrieriesen. Das hat nichts mehr mit Neutralität zu tun, sondern mit Gesichtslosigkeit.
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