Die Tarifauseinandersetzung bei der Swiss-Schwester Eurowings geht in eine neue Runde. An zwei deutschen Flughäfen müssen sich Reisende am Dienstag auf Flugausfälle einstellen. Auch die Konkurrenz zwischen den Gewerkschaften Verdi und Ufo spielt dabei eine Rolle.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Kabinenbeschäftigten der Fluggesellschaft Eurowings am Dienstag in Hamburg und Düsseldorf zum Streik aufgerufen. Das teilte der Bundesvorstand am Montag in Berlin mit.
An beiden Standorten sollen die Beschäftigten von fünf Uhr morgens bis 20 Uhr die Arbeit niederlegen. Trotz mehrmonatiger Verhandlungen habe mit dem Vorstand von Eurowings bislang kein Ergebnis über einen Tarifabschluss erzielt werden können.
Konkurrenz zu Ufo
Bereits im Oktober war es bei der Lufthansa-Tochter zu Streiks gekommen, die allerdings von der Gewerkschaft Ufo ausgerufen worden waren. Die beiden Gewerkschaften konkurrieren um die Vertretung der Kabinenbeschäftigten.
Der Eurowings-Vorstand will mit beiden Gewerkschaften gemeinsam verhandeln. Das lehnt Verdi ab. «Als mitgliederstärkste Gewerkschaft bei Eurowings bestehen wir auf einem eigenständigen Tarifabschluss», sagte Vorstandsmitglied Christine Behle.
Verdi fordert für die rund 460 Kabinenmitarbeiter von Eurowings eine Anhebung der Gehälter und Funktionszulagen von sieben Prozent, 500 Euro Zulage für die Kabinenleitung und weitere Verbesserungen für die Beschäftigten.
Bis 4500 Passagiere betroffen
Die letzten Verhandlungen am 11. November endeten ergebnislos, ein neuer Termin ist nicht vereinbart. «Verdi hat die Verhandlungen mit Eurowings nicht für gescheitert erklärt. Daher sind wir umso überraschter, dass nun zu einem eintägigen Streik aufgerufen wird», sagte ein Eurowings-Sprecher.
In Hamburg stehen am Dienstag 20 Abflüge und 20 Ankünfte von Eurowings-Maschinen auf dem Flugplan, das ist mehr als jeder zehnte Flug. Betroffen wären damit zwischen 4000 und 4500 Passagieren, falls die Flüge komplett ausfallen sollten. Zu Details wollte sich Eurowings jedoch nicht äussern. Der Sprecher kritisierte, dass die Konkurrenz zweier Gewerkschaften auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen werde. (sda/dpa)