Offiziell investieren die SBB in den neuen Hauptsitz in Bern-Wankdorf 190 Millionen Franken. Gemäss der Zeitung «Schweiz am Sonntag» werden es am Ende aber über 200 Millionen Franken sein. Interne Zahlen zeigen: Budgetiert waren ursprünglich 120 Millionen, später dann 140 Millionen Franken.
Eine gut informierte Quelle sagt: «Das Projekt wurde von Anfang an sehr knapp kalkuliert, um es durch den Verwaltungsrat zu bringen, wo Opposition erwartet wurde.» Man habe «alle Ausrüstungen auf ein Minimum reduziert, wohl wissend, dass es danach wieder zu Projektänderungen kommen würde». Die SBB hatten die Kosten ursprünglich auch gegen aussen tiefer kommuniziert.
Das zeigen zwei Artikel in der «Berner Zeitung»: Ende 2009 schrieb sie, die Realisierungskosten seien bei der Ausschreibung des Wettbewerbs mit über 100 Millionen Franken angegeben worden. Mitte 2010 titelte die Zeitung dann bereits: «SBB baut in Bern für 160 Millionen Franken einen neuen Hauptsitz.» Und nun also 190 oder sogar über 200 Millionen.
Woran liegts? SBB-Sprecher Christian Ginsig erklärt in der «Schweiz am Sonntag»: «In der ursprünglichen Ausschreibung vor knapp fünf Jahren hat sich die SBB bewusst ‹bedeckt› gehalten, um die Ausschreibung nicht aktiv zu beeinflussen.» Wie sich der Sprung von 140 bzw. 160 Millionen Franken auf die nunmehr 190 oder 200 Millionen Franken erklären lässt, bleibt offen. Der SBB-Sprecher versichert: «Das Projekt wurde innerhalb des vorgegebenen Projektrahmens abgeschlossen.» (rey)