International
Griechenland

Griechenland-Krise: «Die Kuh muss vom Eis, aber sie rutscht dauernd aus»

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker beim Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (links).
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker beim Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (links).Bild: EPA/AFP POOL

Griechenland-Krise: «Die Kuh muss vom Eis, aber sie rutscht dauernd aus»

11.06.2015, 15:0711.06.2015, 17:28
Mehr «International»

In der Griechenlandkrise hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Fortschritte in den Verhandlungen angemahnt. «Die Menschen werden langsam ungeduldig», sagte Juncker am Donnerstag am Rande des EU-Lateinamerika-Gipfels in Brüssel vor einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras. Auch er teile diese Ungeduld. «Die Kuh muss vom Eis, aber sie rutscht dauernd aus», sagte Juncker. «Wir versuchen, sie heute wieder anzuschieben.»

Ein Treffen Junckers mit Tsipras am Mittwoch hatte wieder Bewegung in die verhärteten Fronten im Schuldenstreit gebracht. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande berieten darauf in der Nacht zum Donnerstag zwei Stunden lang mit dem griechischen Regierungschef über Auswege aus der Krise.

Sie einigten sich laut der deutschen Regierung darauf, dass die Gespräche zwischen Athen und den Gläubigerinstitutionen «mit hoher Intensität» fortgesetzt werden. Details der Gespräche wurden nicht bekannt.

Griechenland
AbonnierenAbonnieren

Streit um das Haushaltsziel

Griechenland verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Kreditgebern über die Bedingungen, zu denen in Aussicht gestellte Hilfen von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt werden sollen. Die EU-Kommission hatte Anfang der Woche kritisiert, dass die jüngsten griechischen Reformvorschläge hinter den Vereinbarungen zurückgeblieben seien, die Juncker und Tsipras in der vergangenen Woche getroffen hätten.

Streit gibt es insbesondere um die Ziele für den Primärüberschuss – den Haushaltssaldo vor Zinszahlungen und Schuldentilgung. Die Geldgeber wollen für dieses Jahr einen Primärüberschuss von einem Prozent, Athen hatte aber in seinem jüngsten Reformvorschlag vom Dienstag weiter nur 0,75 Prozent angeboten. Von dem Haushaltsziel hängt ab, wie stark die Regierung des Linkspolitikers Tspiras sparen muss. (whr/sda/afp)

Griechenland – ein Land in der Krise

1 / 17
Griechenland
Gegen die Krise: In Athen versuchen Händler, ihre Ware billig zu verkaufen. Die Regierung hat in Aussicht gestellt, die Hypotheken bis zu 15 Jahre lang tief zu halten, um die Wirtschaft des Landes wieder in Schwung zu bringen.
quelle: ap/ap / thanassis stavrakis
Auf Facebook teilenAuf X teilen
No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Iran macht Drohung wahr und baut Uran-Anreicherung aus

Nach einer Resolution der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gegen den Iran treibt Teheran den Ausbau seiner Uran-Anlagen deutlich voran.

Zur Story