Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat verpixelte Bilder von 21 bisher nicht identifizierten FCZ-Fans im Internet veröffentlicht. Sie sollen sich am 25. Mai Schlägereien mit Luzerner Fans geliefert haben. Die Massnahme war von der Staatsanwaltschaft bereits im August angekündigt worden.
Melden sich die gesuchten Fans nicht bis zum 11. September bei der Luzerner Polizei, werden die Bilder unverpixelt veröffentlicht. 13 Fans sind nach den Auseinandersetzungen bereits verurteilt worden, darunter auch ein Anhänger des FC Luzern.
Die Internet-Fahndung ist in der Schweiz in der Vergangenheit immer wieder angewandt worden – mehrheitlich nach Fussballspielen, aber auch nach Strassenschlachten wie beim «Tanz dich frei» in Bern im Jahre 2013. Sie wird immer wieder heftig kritisiert, etwa von Strafrechtlern.
Auch weil es schon Pannen gab: 2011 veröffentlichte die Zürcher Stadtpolizei die Bilder von zwei jungen Männern, die für Krawalle in Bahnhofsnähe bereits verurteilt worden waren.
Der Internetpranger hat nicht nur ein Imageproblem, er verliert auch an Wirkung. Wie zentralplus kürzlich berichtet hat, sind just bei der Luzerner Polizei seit der Erstanwendung 2007 die Klickzahlen regelrecht eingebrochen. Wurde der erste Fahndungsaufruf noch 170'000 Mal aufgerufen, erreichte ein Fahndungsaufruf 2012 lediglich noch Klickzahlen zwischen 10'000 und 20'000. (sda)