Dänemark ist als Nato-Mitglied stets ein enger Verbündeter der USA. Daher war es nicht merkwürdig, dass das kleine nordische Land an der Entwicklungsphase des F-35 beteiligt war, lange bevor der erste Flieger abhob. Bereits 1997 sprach der dänische Staat umgerechnet 250 Millionen Franken für das US-Entwicklungsprogramm des Kampfjets. Den Entscheid, 27 neue F-35 zu kaufen, fällte Dänemark erst 2016; bisher sind 11 im Einsatz, patrouillieren unter anderem über der Ostsee gegen Russland.
Doch Dänemark blickt in Bezug auf Gefahr und F-35 seit einigen Monaten auch nach Westen, auf Donald Trump. Der US-Präsident hat bekanntlich wiederholt erklärt, die USA wollten Grönland und würden es sich, wenn nötig, auch mit militärischer Gewalt holen.
Seit der Nato-Partner dem Königreich Dänemark derart droht, hat sich die dänische Diplomatie starke Rückendeckung in Frankreich, Grossbritannien und Deutschland geholt, und eine US-Invasion scheint enorm unrealistisch. Aber Trump hätte laut Experten weit subtilere Möglichkeiten, Dänemark unter Druck zu setzen, vielleicht zu einem unvorteilhaften Deal zu zwingen. Zum Beispiel mit dem F-35.
Auch im Norden befürchten Militärexperten, dass die USA den Kampfjet relativ schnell einsatzunfähig machen könnten. Ob das wie auf Knopfdruck geht, mit einem «Kill switch», ist umstritten. Aber der F-35 ist von US-kontrollierten Kommunikationssystemen, Software-Updates und Ersatzteilen abhängig. Da sei es ein Leichtes, den Flieger am Boden zu halten, sagte der ehemalige Direktor des militärischen Geheimdienstes Frankreichs.
Zweifel am F-35 gibt es auch in Kanada, Portugal und Deutschland, aber Dänemark hat einen direkten Konflikt mit Trump vor Augen. Der frühere dänische Vizechef der Armee sagt, das Land sei «naiv» gewesen, während der konservative Politiker Rasmus Jarlov, Präsident der Verteidigungskommission im Parlament, den F-35 gar als «Sicherheitsrisiko» bezeichnet – er bedaure den Kauf der Flieger. Jarlov ist natürlich bei weitem auch nicht der Einzige, der sieht, welche Probleme die Ukraine bekommt, wenn die USA Waffenlieferungen blockieren.
Trotzdem will die dänische Regierung nichts von einer Abkehr vom F-35 wissen – im Gegenteil. Sie hat klargemacht, dass sie keine Alternative sehe, und sie will sogar dem Wunsch der Armee nachkommen und noch weitere der Tarnkappenjets bestellen. Armeechef Michael Hyldgaard sagte dazu, im F-35-Programm seien «alle gegenseitig voneinander abhängig. Das gilt auch für die USA.»
Kritiker sehen das allerdings anders – zumal es im letzten Jahrzehnt wiederholt Probleme mit dem F-35 und den USA gab, etwa wiederholte Lieferverzögerungen. Der Kaufpreis blieb allerdings im geplanten Rahmen, weil das dänische Parlament von Anfang an grosszügig budgetierte und so gewisse Verteuerungen aufgefangen hat.
Dennoch kommt es zu vergleichsweise kleineren finanziellen Überschreitungen. Der Ausbau des Militärflugplatzes Skrydstrup, der Heimat der F-35, wird mit 180 Millionen Franken mehr als doppelt so teuer wie geplant. Zudem stellte sich heraus, dass die Kampfjets viel lauter sind als angenommen. Die Folge: 1500 Anwohner müssen mit Schallisolierungen oder in einigen Fällen auch Immobilienenteignungen entschädigt werden.
Für einen weiteren, viel höheren Kostenfaktor könnte aber der US-Präsident sorgen. Dänische Waffen- und Technologiefirmen sind, da Dänemark Teil des F-35-Entwicklungsprogramms ist, mit der Produktion von Teilen des Kampfjets beauftragt. Das hat der dänischen Industrie bisher umgerechnet über eine Milliarde Franken eingebracht – und Hunderte von Jobs finanziert.
Doch Trump hat letztes Jahr angedroht, diese Produktion an US-amerikanische Unternehmen zu transferieren – aus wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Gründen. Bisher ist das nicht passiert, aber er könnte auch mit diesem Schritt Dänemark massiv unter Druck setzen.
Perfekt, dann können wir ja ohne Problem unsere Bestellung stornieren und die schon bezahlten 4-5 Stück den Dänen verkaufen.
Und dann kompetente Beschaffer einstellen, die wissen, wie man bindende Verträge aushandelt.
Flieger geliefert
Munition - keine Lieferung, da offenbar für sich selber zu wenig vorhanden
Die Ukraine macht heute diese Erfahrung.
Wir dann ebenfalls, wenn Munition für uns nötig wäre.