Heute treffen sich die Aktionäre von Areva zu ihrer Generalversammlung. Es dürfte eine stürmische Angelegenheit werden: Bereits vor ein paar Wochen hat Areva den Abbau von 6000 Arbeitsplätzen bekannt gegeben. Letztes Jahr hat der Konzern einen Verlust von 4,8 Milliarden Euro eingefahren. Ohne staatliche Hilfe wäre er längst pleite.
Dabei hatte alles so gut begonnen. Areva war lange das beste Pferd im französischen Atomstall. Noch vor zehn Jahren sah die Zukunft blendend aus: Zusammen mit Siemens erhielt Arvea den Auftrag, in Olkiluoto in Finnland einen neuen Atommeiler zu bauen. Das Projekt hatte Symbolcharakter, es sollte für die Wiedergeburt der Atomindustrie nach der Katastrophe von Tschernobyl stehen.
Olkiluoto ist ein einziges Desaster, der Flughafen Berlin im Vergleich ein Musterknabe. Die Bauverzögerungen betragen inzwischen zehn Jahre, die Kosten haben sich verdreifacht. Areva muss für Schadensersatz in der Höhe von 3,9 Milliarden Euro gerade stehen. Auch die Partner haben sich getrennt. Siemens hat seine Beteiligung an Areva unter grossen Verlusten abgestossen.
Ein ähnliches Debakel zeichnet sich in Grossbritannien ab. Dort sollte Areva zusammen mit Eletricité de France (EDF) zwei neue Atommeiler bauen. Der erste davon hätte schon 2017 in Betrieb gehen sollen. Das wird sicher nicht der Fall sein. Trotz grosszügigen Preisnachlässen kommen auf der Insel Zweifel am Unterfangen auf, und es ist denkbar geworden, dass man wieder davon absieht.
Seit 2007 hat Areva keinen Atomreaktor mehr verkaufen können. Die Katastrophe von Fukushima hat das Vertrauen in die nukleare Technik ebenfalls nicht wirklich gestärkt. Areva wird deshalb wahrscheinlich aufgesplittet und Teile davon in die staatliche EDF integriert.
In der Schweiz nehmen FDP, SVP und die Wirtschaftsverbände den Frankenschock zum Anlass, die Energiewende wieder rückgängig zu machen. Wir könnten uns diesen Luxus angeblich nicht mehr leisten, behaupten sie, und wir seien auf eine sichere Energieversorgung angewiesen. Das Beispiel von Areva zeigt, wie absurd diese Argumentation geworden ist. Wer soll uns denn diese angeblich «sicheren» Atomkraftwerke liefern, die uns angeblich «billigen» Strom liefern? Die Russen? Oder die Chinesen?
strom aus Wind-Solar- und anderes aufbauen und nicht zu vergessen,
wohin mit dem Rest des Atommülls. Es ist immer die gleiche G
eschichte dahinter, zuerst die Kuh melken, dann den Rest sprich Rückbau eines Atomkraftwerkes den Bürgern überlassen. Oder bezahlt
etwa das Unternehmen den Rückbau mit den paar Miliarden die dafür zurückgelegt wird all die Jahre, das wird niemals reichen!
Nicht das es an der Problematik der AKW's ändern würde, aber Polemik nützt keinem.