Knapp 25'000 Menschen sind nach UNO-Angaben vor den anrückenden Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der westirakischen Stadt Ramadi geflüchtet. Die meisten von ihnen seien in Richtung der Hauptstadt Bagdad unterwegs.
Das teilte die Regionalstelle des UNO-Nothilfebüros (Ocha) im Irak am Montag mit. UNO-Organisationen wie das Welternährungsprogramm (WFP) bemühten sich um die Versorgung der Menschen. Tausende Menschen aus Ramadi müssten im Freien übernachten, weil sie kein Obdach gefunden hätten, erklärte die Koordinatorin der UNO-Hilfe im Irak, Lise Grande. «Wir könnten mehr für sie tun, wenn wir mehr finanzielle Mittel dafür hätten.»
IS-Kämpfer hatten das rund 110 Kilometer westlich von Bagdad gelegene Ramadi am Wochenende nach heftigen Kämpfen unter Kontrolle gebracht. Mit einer Offensive und dem Einsatz schiitischer Milizen will Iraks Regierung die Provinzhauptstadt aus der IS-Gewalt befreien.
Die UNO und andere Hilfsorganisationen unterstützen mehr als 2.5 Millionen Menschen im Irak, die vor der Gewalt auf der Flucht sind. Die Mittel dafür seien aber nahezu erschöpft, heisst es in der UNO-Erklärung. Im Juni müssten voraussichtlich 56 Gesundheitsprogramme beendet werden, und im Juli breche wohl die Lebensmittelversorgung zusammen. (feb/sda/dpa)