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Verschlüsselungs-Stars kündigen Krypto-Smartphone an

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Das Blackphone im Promovideo. Bild: YouTube/Blackphone
Blackphone

Verschlüsselungs-Stars kündigen Krypto-Smartphone an

Phil Zimmermann steigt ins Handy-Geschäft ein. Zusammen mit der spanischen Firma Geeksphone will er im Februar das Blackphone vorstellen. Das neue Smartphone soll verschlüsselte Telefonate und Nachrichten ermöglichen.
20.01.2014, 11:1820.01.2014, 15:48
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Es ist eine Allianz von Experten: Die Firmen Silent Circle und Geeksphone haben ein Joint Venture gebildet, um ein abhörsicheres Mobiltelefon zu entwickeln. Bereits Ende Februar soll das Blackphone genannte Gerät auf dem Mobile World Congress, der weltweit grössten Fachmesse der Mobilfunkbranche, vorgestellt werden. Zeitgleich will das Unternehmen damit beginnen, auf seiner Webseite Vorbestellungen für das Gerät entgegenzunehmen.

Hinter den beiden Firmen stehen einige Stars der Krypto- und Handy-Branche. Besondere Bekanntheit geniesst der Silent-Circle-Mitgründer Phil Zimmermann, der auch die E-Mail-Verschlüsselungstechnik PGP (Pretty Good Privacy) entwickelt hat. Silent Circle ist auf Apps spezialisiert, die verschlüsselte Kommunikation per Smartphone und PC ermöglichen. Die spanische Firma Geeksphone wiederum hat sich einen Namen gemacht, als sie die ersten Smartphones mit Firefox OS veröffentlichte. 

«PGP war für mich eine Art Umweg, während ich darauf wartete, dass die übrige Technologie aufholte, um sichere Telefonate zu ermöglichen», erklärt Phil Zimmermann seine Motivation für das Projekt in einem Video. Er interessiere er sich «schon länger für sichere Telefonie als für sichere E-Mail». Nun versuche er «ein Smartphone zu bauen, dessen ganzer Zweck es ist, die Privatsphäre seines Nutzers zu schützen».

Android als PrivatOS

Technische Daten und Details dazu, welche Verschlüsselungstechniken auf dem Gerät genutzt werden, gibt es bisher nicht. Nur, dass es sich bei der Blackphone-Hardware um ein Highend-Handy handeln soll, wird deutlich. In Benchmark-Tests soll es gleichauf mit Top-Produkten anderer Hersteller liegen. Das legt nahe, dass es von einem Vierkern-Prozessor angetrieben wird und über mindestens zwei Gigabyte Arbeitsspeicher verfügt.

Als Betriebssystem dient eine modifizierte Variante von Googles Android, die als PrivatOS bezeichnet wird. «PrivatOS ist ein Android, wie man es kennt, mit allen Apps, die es dafür gibt. Aber mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen, die verschlüsselte Nachrichten ermöglichen. Und mit mehr Privatsphäre», erklärt Geeksphone-Chef Javier Agüera.

«Dem Nutzer seine Privatsphäre zurückgeben» 

Auf der Website heisst es, das System ermögliche «sichere Telefongespräche, sicheren Nachrichtenaustausch, sicheren Datenaustausch und Datenspeicherung, sicheren Videochat und privates Websurfen». Ausserdem anonymisiere das Handy alle Aktivitäten durch ein VPN, also eine geschützte Datenverbindung. Welche Android-Version dem Blackphone als Basis dient, wird nicht erläutert. «Auf der ganzen Welt gibt es kein anderes Gerät, das dafür gebaut wurde, dem Nutzer seine Privatsphäre zurückzugeben», sagt Silent-Circle-Chef Mike Janke über das Gerät. 

Die offizielle Vorstellung des Blackphone ist für den 24. Februar geplant, den ersten Tag der Handy-Messe in Barcelona. Bleibt nur ein Problem: Sobald sich das Telefon bei einem Funkmast meldet, kennt der Provider den Aufenthaltsort des Nutzers. Dagegen dürfte auch das Blackphone wenig tun können.

(mak)

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